Lexikon
Amaranth
Die Körner des Amaranth (Amaranthus caudatos) sind so klein, daß ein Gramm davon bis zu 1.500 Körner enthalten kann. Ähnlich wie Quinoa zeichnet sie sich durch einen hohen Anteil an Proteinen, Mineralien, Vitaminen und Ballaststoffen aus. Die biologische Wertigkeit der Proteine im Amaranth übertrifft sogar den der Milch. Deshalb wird Amaranth gern als wertvoller Zusatzstoff der Babynahrung beigefügt.
Biologische Wertigkeit der Proteine im Amarant
Amaranth | 75% |
Milch | 72,5% |
Sojabohne | 68% |
Gerste | 62% |
Weizen | 56,9% |
Mais | 44% |
Quelle: NATIONAL ACADEMY OF SCIENCES (1990)
Botanisch zählt Amaranth zu den Fuchsschwanzgewächsen (Amaranthaceae). Er gehört damit zur Gruppe der Pseudocerealien (getreideähnliche Pflanzen), wie auch Quinoa und zum Beispiel Buchweizen. Deshalb ist er nicht nur der Körner wegen bekannt, sondern wird in den andinischen Anbeugemüten auch als Blattgemüse sehr geschätzt.
Heute sind 60 bis 100 Amarantharten bekannt. Von den Spaniern wurde die Pflanze schon im 16. Jahrhundert nach Europa gebracht. Auch in Deutschland ist Amaranth als Zierpflanze, nämlich dem "Gartenfuchsschwanz" schon lange bekannt. So wird er bereits in den Kräuterbüchern des 16. und 17. Hahrhunderts erwähnt.
Allerdings hat die westliche Welt erst in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts den hohen Nährwert der Pflanze wiederentdeckt. Das mag auch daran liegen, daß die meisten Amarantharten sogenannte Kurztagpflanzen sind, und in europäischen Breiten wegen der langen Sommertage keine Blüten bilden können. - Er wird in ähnlichen Breiten über die ganze Welt angebaut, vor allem in Indien, Ceylon, Persien, China, Nepal und dem tibetanischen Hochland. Die ursprüngliche Heimat dürften die Anden (Kolombien, Peru, Bolivien) gewesen sein. Die Spanier, denen Amaranth unbekannt war, nannten es "Inka-Weizen". Noch heute kommt die geschmacklich beste Sorte aus den hohen Anbaugebieten in den Anden.
Nährwert des Amaranth
Im Vergleich zu anderen Getreidearten enthält der Amaranth ein Vielfaches an wichtigen Mineralstoffen und für den Körper besonders wertvolle Aminosäuren. Das Korn hat einen Keimling, der im Verhältnis zum Mehlkörper ungewöhnlich groß ist. Im Keimling sind die wertvollsten Inhaltsstoffe konzentriert, wie Fett, Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe.