Lexikon






Soja

Glycine max LINNÉ. Umgangssprachlicher Name:
Sojabohne

Die Sojapflanze wächst strauchig und erreicht eine Höhe von 30-60 cm. Der Stengel ist wie die Blätter zottig behaart und aufrecht. Die Blätter sind 3zählig gefiedert mit mehr oder weniger rundlichen bis lanzettlichen Blättchen, die ganzrandig und fast immer behaart sind. Der Blütenstand wächst achselständig mit 3-8 kurzen Blüten. Selten findet man 15-20 lange Blüten. Die Blüten sind weiß oder violett. Nachdem die Pflanze sich selbst bestäubt hat, wachsen braungelb behaarteHülsen.

Herkunft: China, Korea, Japan, Südostasien

Wirkung:
Es ist in zahlreichen experimentellen Modellen einer akuten Leberschädigung (Schädigung z. B. durch Ethanol, Allylalkohol, Tetrachlorkohlenstoff, Paracetamol, Galactosamin) von hepatoprotektiven Wirkungen berichtet worden. Ferner wurde in chronischen Modellen (Schädigung durch Ethanol, Thioacetamid, organische Lösungsmittel) auch eine Hemmung der Steatose (übermäßige Vermehrung oder Bildung von Bindegewebe) und Fibrose (Vermehrung des Bindegewebes) gesehen. Als Wirkprinzipien wurden eine beschleunigte Regeneration und Stabilisierung von Membranen, eine Hemmung der Lipidperoxidation und der Kollagensynthese angenommen.

Nebenwirkung:
Selten gastrointestinale (Magen und Darm betreffende) Beschwerden in Form von Magenbeschwerden, weichem Stuhl und Diarrhoe.

Anwendungsgebiete: Leichtere Formen von Hypercholesterinanämien (Vermehrung des Cholesteringehalts im Blut), sofern Diät und andere nichtmedikamentöse Maßnahmen (z. B. körperliches Training und Gewichtsabnahme) alleine eine ungenügende Wirkung zeigen.

Zur Verbesserung des subjektiven Beschwerdebildes, wie Appetitlosigkeit, Druckgefühl im rechten Oberbauch bei toxisch-nutritiven Leberschäden und bei chronischer Hepatitis.

Dosierung und Art der Anwendung: Soweit nicht anders verordnet: Tagesdosis: 1,5-2,7 g Phospholipide aus Sojabohnen mit 73-79% 3-sn (Phosphatidyl)-cholin zum Einnehmen.

Besondere Hinweise:
Voraussetzung für die Therapie bei chronischen Leberschäden ist die Erkennung und Vermeidung der Noxe, bei alkoholbedingten Leberschäden Alkoholabstinenz.

Bei chronischer Hepatitis ist die adjuvante Therapie mit Phospholipiden aus Sojabohnen nur gerechtfertigt, wenn eine Verbesserung der Befindlichkeit unter der Therapie erkennbar ist.

Wirkstoff/Droge:
Phospholipide aus Sojabohnen, bestehend aus dem aus Samen von Glycine max (LINNÉ) MERRILL gewonnenen, angereicherten Extrakt mit 73-79% (3-sn Phosphatidyl)-cholin. Der Extrakt enthält weiterhin:
max. 7% Phosphatidylethanolamin
< 0,5% Phosphatidylinosit
2-6% Öle
0,2-0,5% Vitamin E

Die angegebenen Spannweiten beinhalten bereits Produktions- und Analyseschwankungen.Wechseljahrsbeschwerden

Bedeutung hat Soja auch für die Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden, durch die in ihr enthaltenen Phytoöstrogene. Beobachtungen haben gezeigt, daß Frauen in den Ländern, in denen reichlich Sojabohnen verzehrt werden, deutlich weniger oder keine Probleme in den Wechseljahren haben.


Wichtiges Nahrungsmittel - gentechnisch verseucht

In Form von Tofu, Sojasoße, Sojasprossen (diese Bezeichnung hat sich bei uns eingebürgert für Mungosprossen; echte Sojasprossen schmecken "muffig") und anderen Produkten wird Soja in immer mehr Ländern als wichtiges Nahrungsmittel verwendet. Man sollte darauf achten, dass keine gentechnisch veränderte Soja in den Produkten enthalten ist. In den wichtigsten Erzeugerstaaten USA, Brasilien, Argentinien, Bolivien und Paraguay wird Gentechnik im Sojaanbau bereits in großem Maßstab eingesetzt. Viel dieser gentechnisch veränderten Soja wird als Futtermittel für Tiere eingesetzt (Hühner, Puten, Schweine).

Hier kann nur der Verbraucher durch einen gezielten Boykott gentechnisch veränderter Produkte dafür sorgen, daß ein Umdenken bei den Erzeugern einsetzt.

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