Lexikon
Amarum
Bitterstoffdroge. Bitterstoffe unterscheiden sich in ihrer chemischen Zusammensetzung sehr stark. Deshalb teilt man sie am besten nach klinischen Gesichtspunkten ein:
Amara tonica (oder Amara pura)
enthalten hauptsächlich Bitterstoffe. Sie wirken auf die Sekretion und Motorik des Verdauungstraktes fördernd und allgemein tonisierend. Deshalb sind sie auch als Roborantia (Kräftigungsmittel) verwendbar.
Beispiele:
Radix Gentianae (Bitterwert 20.000), Herba Centaurii (Centaurium umbellatum; 3.500), Folia Trifolii fibrinae (Menyanthes trifoliata; 1.500).
Amara aromatica
enthalten neben Bitterstoffen ätherische Öle (Stomachika). Neben der Bitterstoffwirkung entfaltet das ätherische Öl eine eigene Wirkung, z. B. auf Leber und Galle.
Beispiele:
Rhizoma Calami (Acorus calamus), Radix Angelicae (Angelica archangelica), Humulus Lupulus (Bier!).
Amara mucilaginosa
schleimhaltige Bitterstoffdrogen, z. B. Lichen Islandicus (Cetraria islandica).
Amara acria
bitter und scharf schmeckende Drogen, die in der Regel als Gewürze Verwendung finden, z. B. Zingiber officinale.
Amara wirken bereits im Mund über Reflexe auf die Verdauungsorgane ein.