Lexikon
Bier
1. Gegorenes Getränk, das aus Gersten- bzw. Weizenmalz (gekeimte Gersten- bzw. Weizenkörner) und Hopfen unter Zuhilfenahme von Wasser und Hefe hergestellt wird. In Deutschland garantiert das Reinheitsgebot vom 23.4.1516, daß tatsächlich nur diese Substanzen zur Anwendung gelangen. Damit ist Bier eines der wenigen Nahrungsmittel, die weitgehend gift- und chemiefrei sind. Aufgrund der Ausgangsmaterialien ist Bier ein Getränk mit wertvollen Inhaltsstoffen, insbesondere B-Vitamine, Magnesium und Antioxidantien wie Xanthohumol und Isoflavonoide. Medizinisch wird es angewendet als Diuretikum, bei Nierensteinen, zur Förderung der Milchbildung, als mild wirkendes Einschlafmittel, bei Schilddrüsenüberfunktion (Bier Pilsener Brauart mit möglichst viel Hopfen) zur Förderung der Gallebildung, in der Rekonvaleszenz und zur Verbesserung des Appetits.
Bier ist auch ein sehr gutes Nährmittel für alte Menschen mit Enzymschwäche, die häufig an Unterernährung leiden. Einzig die Vorurteile gegen Alkohol führen zu einer Ablehnung dieses einfachen und preiswerten Mittels. Auch der berüchtigte "Bierbauch" ist ein Vorurteil. Bier hat im Vergleich nur wenig Kalorien.
Dabei hat Bier einen sehr geringen Alkoholgehalt von unter 5% (Pilsener) bis wenig über 5% (Export). Einige Starkbiere überschreiten diese Werte. Daneben gibt es alkoholreduzierte und alkoholfreie Biere, bei denen es allerdings manchmal zur Unverträglichkeit der Kohlensäure kommt.
Zur Hervorhebung dieses wichtigen Tages und zum Schutz eines der wenigen noch ganz natürlichen Lebensmittel wird in Deutschland seit 1994 am 23.4. der Tag des Deutschen Bieres begangen.
In anderen Ländern werden andere Materialien verwendet. Wichtig für die Güte des Bieres ist dabei nicht unbedingt, ob man Gerste, Weizen oder Reis verwendet. Wichtig ist vielmehr, ob das Korn gemälzt wird. Nur durch die Keimung lösen sich Eiweiße zu Aminosäuren, die sehr gut vom Darm aufgenommen werden können.
In manchen Ländern ist das Bier nicht gesundheitsfördernd, sondern eher ein chemisch definiertes Produkt mit Schaumstabilisatoren, Farbstoffen, Konservierungsstoffen, Zucker usw.
2. Prof. Dr. med. August (24.11.1861 - 12.3.1949), bedeutender Chirurg, setzte sich zeit seines Lebens für die Naturheilkunde ein. Er führte die Blutstauung als Behandlungsmethode (Biersche Stauung) wieder ein und entwickelte die Lumbalanästhesie.