Lexikon






Passiflora incarnata

Passionsblume. Sie stammt aus Amerika und wurde in der dortigen Volksmedizin aufgrund ihrer sedierenden Wirkung eingesetzt. Früher machte man für diese Wirkung bestimmte Harman-Alkaloide verantwortlich. Diese wirken als Monoaminooxidasehemmer nachweislich zentral stimulierend.

Nach heutigen Kenntnissen dürften für die sedierende und spasmolytische Wirkung der Passionsblume Flavonoide, wie Vitexin, verantwortlich sein. Harman-Alkaloide lassen sich nicht nachweisen.

Damit ist die Passionsblume ein Beispiel, dass phytochemisch und pharmakologisch beschriebene Heilpflanzen durchaus noch Überraschungen in sich bergen können. Nach weiteren genauen Untersuchungen werden wohl zukünftig noch mehr Arzneipflanzen anders beschrieben werden müssen als heute.

Die Passionsblume ist weiter ein Beispiel dafür, daß auch Kombinationen von Arzneipflanzen diskutiert werden müssen. Apotheker Pahlow sieht in ihr eine Droge, die eher in Kombination als allein eingesetzt werden sollte. Er empfiehlt bei vegetativer Dystonie eine Mischung aus Melissenblättern, Hopfenzapfen und Passionsblumenkraut.

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