Lexikon






Naturheilkunde

Von der Schulmedizin weitgehend verdrängte Lehre, die den Organismus vorwiegend als kybernetisches System versteht, das heißt ihn mehr von seiner Funktion als von seiner Anatomie her betrachtet. Mittelpunkt ist die Ganzheitsschau, so dass nicht nur körperliche, sondern auch geistige und seelische Symptome in die Diagnostik einfließen. Eine Erkrankung des Organismus wird dabei als zweckmäßiger Versuch angesehen, Schaden vom Organismus durch Ausscheidung von Schlackenstoffen fernzuhalten.

Dieser Versuch darf keinesfalls unterdrückt, sondern muss vom Behandler mit aller Kraft unterstützt werden. Deshalb versucht der Behandler, die natürlichen Funktionen des Organismus durch gezielte Reize anzuregen, um den Gesundungsprozess (= Ausscheidung von Toxinen) zu beschleunigen.

Für die naturheilkundliche Diagnostik werden deshalb Funktionsdiagnostiken verwendet, z. B. Pulsdiagnose oder BFD. Diese sind auch als Vorsorgediagnostik geeignet, da allen organischen Störungen solche der Funktion vorausgehen.

Schulmedizinische Behandlungen werden von der Naturheilkunde keineswegs abgelehnt, aber an den ihnen gebührenden Platz verwiesen. Sie sind erst angezeigt, wenn die natürliche Funktion nicht mehr angeregt werden kann oder Lebensgefahr für den Patienten besteht. Ein verfrühter Einsatz schulmedizinischer Unterdrückungsmethoden führt häufig in chronische Krankheitszustände, da die Schlackenstoffe nicht im Feuer des Fiebers verbrannt und ausgeschieden werden können.

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