Lexikon
Hydrotherapie
Behandlung mit Wasser in den verschiedensten Anwendungsformen zur Steigerung der körperlichen Abwehrkraft, Verbesserung der physiologischen Anpassungsmechanismen und zu Heilzwecken durch gezielte und dosierte Wärme- oder Kältereize sowie wechselwarme Anwendungen.
Dabei wirkt nicht das Wasser selbst heilend, sondern der thermische, hydrostatische, mechanische oder chemische Reiz, der den Organismus zu einer Reizantwort zwingt. Die Vielzahl der möglichen Anwendungen erlaubt eine auf den Patienten ganz individuell ausgerichtete kurmäßige Anwendung zu Hause oder in einem Kurbad.
Es soll der Wärmerhythmus beachtet werden. In der Aufheizungsphase von 3-15 h wirken kalte Reize stärker, in der Abkühlungsphase von 15-3 h wirken Wärmereize stärker auf den Organismus ein.
Grundsätzlich dürfen kalte Anwendungen nur auf den warmen Körper erfolgen!
Zunächst gibt man kleine Reize, die im Laufe der Kur planmäßig stärker werden. Bei Ganzanwendungen beginnt man am krankheitsfernen Ort und nützt die konsensuelle Reaktion.
Morgens und abends bevorzugt man leichte Anwendungen, vormittags große, nachmittags mittelgroße.
Nach der Frühanwendung (z. B. Waschung) bleibt der Patient im Bett. Nach den anderen Anwendungen erfolgt nach einer Ruhepause ein körperliches Training. Beachtet werden muß die häufig einsetzende Kurkrise.