Lexikon
Chelidonium majus
Schöllkraut. Spasmolytische Eigenschaften auf Gallengänge und Bronchien in Herba Chelidonii. Die Wirkung besteht nur bei Kraut, das recht frisch ist. Bereits nach einem halben Jahr ist sie unbefriedigend. Deshalb besser Pflanzenfrischsaft verwenden. Äußerlich wird der frische Milchsaft bei Warzen aufgetragen. Auf der Warze trocknen lassen und lange dort belassen. Täglich wiederholen.
Chelidonium majus, ein Vertreter der Mohngewächse, ist eine typische giftige Alkaloidpflanze. Zwanzig verschiedene Alkaloide sind für das Schöllkraut bereits beschrieben.
Chelidonin hat einige interessante Eigenschaften. Es wirkt ähnlich analgetisch wie Morphin und spasmolytisch auf die glatte Muskulatur wie Papaverin. Die zytostatische Wirkung läßt sich zur Krebsbehandlung jedoch nicht ausnutzen, da diese Substanzklasse zu toxisch ist. Doch dürfte diese Eigenschaft bei der lokalen Wrzenbehandlung mit dem orangen Milchsaft des Schöllkrauts zusammen mit einer proteolytischen Wirkung des Milchsaftes ausschlaggebend sein.
Chelidonin, Chelerythrin und Sanguinarin wirken außerdem bakterizid.