Lexikon
Schöllkraut
Großes, Chelidonium majus LINNÉ. Sonstige, umgangssprachliche Namen:
Warzenkraut
Wasserkraut
Maikraut
Wanzenkraut
Das zur Familie der Mohngewächse zählende Große Schöllkraut ist eine ausdauernde, giftige Krautpflanze. Aus dem dicken Wurzelstock treibt ein bis zu 1m hoher, etwas haariger Stengel. Mit behaarten, wechselständigen zu Fiedern angeordneten Blättern und gelben, in Dolden stehenden Blüten. Die Samen befinden sich in einer länglichen Kapsel. Die gesamte Pflanze enthält eine gelblichweiße, ätzende Milch.
Herkunft: Europa; in gemäßigten und subtropischen Gebieten.
Standort: Schuttplätze, steiniger Grund, neben Mauerresten, schattige Haine, unter Ufergebüsch, Wege, Zäune, ungepflegte Gärten, Parks.
Wirkung:
Ausreichend gesichert ist die papaverinartige (Papaver = Mohn), leicht spasmolytische (krampflösende) Wirkung im oberen Verdauungstrakt.
Anwendungsgebiete: Krampfartige Beschwerden im Bereich der Gallenwege und des Magen-Darmtraktes.
Dosierung: Soweit nicht anders verordnet: Mittlere Tagesdosis 2-5 g der Droge bzw. 12-30 mg Gesamtalkaloide, berechnet als Chelidonin.
Art der Anwendung: Geschnittene Drogen, Drogenpulver oder Trockenextrakte für flüssige und feste Darreichungsformen zur inneren Anwendung. Volkstümlich wird der frische Milchsaft des Schöllkrauts als Warzenbekämpfungsmittel eingesetzt.
Wirkstoff/Droge:
Schöllkraut, bestehend aus den zur Blütezeit gesammelten, getrockneten, oberirdischen Teilen von Chelidonium majus LINNÉ sowie deren Zubereitung in wirksamer Dosierung. Das Kraut enthält mindestens 0,6% Gesamtalkaloide, berechnet als Chelidonin und bezogen auf die wasserfreie Droge.