Lexikon






Paprika

Capsicum frutescens Linné umgangssprachliche Namen:
Spanischer Pfeffer
Cayennepfeffer

Der auch als Spanischer Pfeffer bezeichnete Paprika zählt zur Familie der Nachtschattengewächse. Sein bis zu 50 cm hoher aufrechter Stengel ist sparrig verzweigt. Die wechselständigen, langgestielten Blätter sind lanzettlich-eiförmig, ganzrandig oder schwach ausgeschweift buchtig, am Grunde keilig verschmälert und vorne lang zugespitzt. Die einzeln oder manchmal zu 2-4 in den Achseln der oberen Blätter stehenden Blüten sind gestielt und nickend. Sie besitzen halbkugelig-glockenförmige Kelche mit jeweils 5 kurzen Zipfeln. Die 10mm breite, weiße, selten violette Krone besteht aus einer kurzen trichterförmigen Röhre und 5 kurzen, radförmig ausgebreiteten, eiförmigen Zipfeln. Die Blüten sind mit jeweils 5 Staubblättern mit violetten Staubbeuteln ausgestattet. Die Pflanze bildet eine leicht saftige, aufgeblasene, 5 bis 12cm lange und bis 10cm dicke, kugelige bis walzenförmige, vielsamge, rote, gelbe oder grüne Beere. Diese ist zumindest im oberen Teil einfächerig, im unteren Teil 2- bis 3-fächrig.

Herkunft: tropisches Amerika
Standort: häufig kultiviert

Wirkung: Die Droge wirkt lokal hyperämisierend (erhöhte Durchblutung bewirkend) und lokal nervenschädigend.

Nebenwirkung:
In seltenen Fällen können Überempfindlichkeitsreaktionen (urticarielles Exanthem) auftreten.
Paprikazubereitungen reizen selbst in geringen Mengen die Schleimhäute sehr stark und erzeugen ein schmerzhaftes Brennen. Ein Kontakt von Paprikazubereitungen mit Schleimhäuten und besonders den Augen ist zu vermeiden.

Anwendungsgebiete: Schmerzhafter Muskelhartspann im Schulterarmbereich sowie im Wirbelsäulenbereich bei Erwachsenen und Schulkindern.

Dosierung: Soweit nicht anders verordnet: in halbfesten Zubereitungen entsprechend 0,02-0,05% Capsaicinoide, in flüssigen Zubereitungen entsprechend 0,005-0,01% Capsaicinoide, in Pflastern entsprechend 10-40 µg Capsaicinoide pro Quadratcentimeter.

Art der Anwendung: Zubereitungen aus Paprika ausschließlich zur äußeren Anwendung. Dauer der Anwendung: Nicht länger als 2 Tage. Vor einer erneuten Anwendung am gleichen Applikationsort muß ein Zeitraum von 14 Tagen abgewartet werden. Bei längerer Anwendung am gleichen Applikationsort ist mit einer Schädigung sensibler Nerven zu rechnen.

Besondere Hinweise: Eine zusätzliche Wärmeanwendung sollte nicht stattfinden.

Gegenanzeigen: Anwendung auf geschädigter Haut, Überempfindlichkeit gegen Paprikazubereitungen.

Wirkstoff/Droge: Paprika, bestehend aus den getrockneten Früchten verschiedener capsaicinreicher Capsicum-Arten, sowie dessen Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Cayennepfeffer, bestehend aus den getrockneten reifen, meist vom Kelch befreiten Früchten sowie dessen Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Drogen enthalten Capsaicinoide.

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