Lexikon
Ontogenese
Entwicklung, hängt ab von den verschiedenen Reizen aus der Innenwelt und der Außenwelt. Die Innenwelteinflüsse kommen aus den verschiedenen Organen, Geweben und Zellen.
Umweltfaktoren bedingen die Art der Entwicklung und bestimmen, welche Erbfaktoren zur Entwicklung gelangen. Umweltfaktoren beginnen sich bereits nach der Befruchtung auszuwirken. Der Mutterleib ist dann die „Umwelt”.
Bestimmte Umweltfaktoren, z. B. ionisierende Strahlung, verändern das genetische Programm und führen zu schwersten Entwicklungsstörun- gen bis hin zum Tod. Die sich zunächst sehr schnell teilenden Zellen sind solchen Einflüssen hilflos ausgeliefert. Schon schwächste Strahlung kann zu einer Schädigung führen. Unschädliche Dosen (amtliche „Grenzwerte”) gibt es nicht!
Prägungsphasen hat Professor Konrad Lorenz am Beispiel der Graugänse anschaulich gemacht: Hält man den jungen Graugansbabys eine Attrappe als Mutter hin, wird diese Attrappe als Muttertier akzeptiert. Auch beim Menschen werden Prägungsphasen wirksam. Prägende Einflüsse lassen sich kaum mehr korrigieren.
Die Verhältnisse, in denen der Mensch aufwächst, die soziale Struktur und seine Lebensweise vermehren die Einflüsse auf die Entwicklung der Konstitution. Wenngleich diese Einflüsse im Kindes- und Jugendalter am stärksten wirken, beeinflussen sie die Konstitution auch im Erwachsenenalter.