Lexikon






Johannisbeere

Ribes nigrum. Sonstige, umgangssprachliche Namen:
Stinkstruk
Bocksbeere
Wanzenbeere
Swaarte Allbee
Adebarskasbern
Schwarze Gehandsrauwe
Schwarze Träuwle
Gichtbeere

Die bis zu 2 m hohe Schwarze Johannisbeere gehört zur Familie der Stachelbeergewächse. Sie ist ein unangenehm riechender, kräftiger Strauch, dessen junge Zweige hell berindet und behaart sind. Die großen, wechselständigen, 3- bis 5-lappigen, gestielten Blätter sind rundlich und grob doppelt gesägt. Sie sind auf der Oberseite fast kahl, unterseits behaart und mit gelblichen Harzdrüsen besetzt. Die gestielten Blüten stehen in vielblütigen, achselständigen Trauben. Jede Einzelblüte entspringt aus einem lanzettlichen, behaarten Tragblatt. Jedes Tragblatt besitzt zwei kleine Vorblätter. Der glockige Kelch besteht aus 5 länglichen, stumpfen, zurückgeschlagenen Zipfeln, ist behaart und drüsig punktiert. Die 5 kleinen, unscheinbaren, aufrechten, weißlichgrünen Kronenblätter, sind nur halb solang wie die Kelchblätter. Sie sitzen zusammen mit den 5 kleinen Staubblättern an der glockig erweiterten Blütenachse. Der Fruchtknoten verwächst aus zwei Fruchtblättern, trägt einen fast bis zum Grund gespaltenen Griffel und ist in die Blütenachse eingesenkt. Die hängenden Blüten bestäuben sich selbst. Aus dem Fruchtknoten entwickelt sich eine mehrsamige, kugelige, schwarze, drüsigpunktierte Beere, die Johannisbeere.

Blütezeit: April bis Mai
Sammelgut: Blätter
Sammelzeit: Mai bis Juni

Verbreitung: Wilde Sträucher der Johannisbeere findet man von England bis Nordchina.
Standort: Die Johannisbeere wird als Kulturpflanze angebaut.

Wirkung: Die schwarze Johannisbeere wirkt zusammenziehend (adstringierend), fördert die Schweißabsonderung und wirkt stärkend und belebend. Sie erleichtert die Tätigkeit aller Verdauungsorgane, beruhigt chronischen Durchfall, Magenkoliken und -schmerzen. Sie bekämpft Migräne und senkt Fieber und wirkt heilend für viele Mund- und Racheninfektionen.

Die Hauptanwendungsgebiete können Sie bereits aus dem Abschnitt Wirkungsweise entnehmen. Die Johannisbeere läßt sich in vielerlei Form anwenden:

  • als Saft: Aus frischen Früchten oder frischen Früchten und Blättern (harntreibend und antirheumatisch) pressen Sie den Saft von 400 g Beeren und von 4 schönen Blättern aus. Diese Menge nehmen Sie in 3 Portionen an einem Tag.
  • als Aufguss: Aus Blättern und Blüten (harntreibend) eine Handvoll Pflanzen pro Liter Wasser. 3 Tassen täglich, eine morgens auf nüchternem Magen und eine abends.
  • als Absud: Eine Handvoll frischer oder getrockneter Blätter pro Liter Wasser. Trinken Sie davon 2 Tassen täglich, um die Arbeit der Verdauungsorgane zu regeln. Zwei Handvoll getrockneter Blätter pro Liter ergibt einen konzentrierten Absud zur äußerlichen Anwendung, als Verband gegen Geschwüre und Wunden.
  • als Hand- und Fußbäder: gleiches Mengenverhältnis wie beim konzentrierten Absud; wirkt harntreibend, antirheumatisch und gegen Migräne
  • als Gurgelwasser: Bereiten Sie einen leichten Absud aus getrockneten Blüten oder Früchten. Gurgeln Sie täglich damit gegen Mund- und Schlundbeschwerden.

Wirkstoff/Droge: vor allem Vitamin C

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