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Felke

Leopold Emanuel Erdmann, 7.2.1856-16.8.1926, als Lehmpastor bekannt, behandelte nach dem aus der Bibel abgeleiteten Grundsatz "Erde muß aus Erde kommen" seine Patienten vorwiegend mit Lehmbreiwickeln und Lehmumschlägen.

Er gab der Irisdiagnose wichtige Impulse. Sein Motto "Die Iris diktiert das Rezept" ist noch heute der Wegweiser zu einer praktischen Irisdiagnostik.

Die Irisdiagnostik wurde vor allem durch die Prozesse berühmt, die gegen Felke geführt wurden.

1909 fand der letzte von insgesamt 16 Prozessen gegen Felke statt, in dem er wegen Kurpfuscherei verklagt wurde. 14 Sachverständige wurden in dem Prozeß aufgeboten. Felke mußte, ohne Anamnese, zwanzig vermummte Kranke nur aufgrund ihrer Iriden beurteilen.

Das Ergebnis überzeugte die Richter, so daß Felke freigesprochen wurde. Die Irisdiagnose war so mit einem Schlag bekannt und angesehen.

Felke wurde als Sohn eines Lehrers geboren. Er studierte Theologie und einige Semester Medizin. Sein besonderes Interesse galt immer den Heilpflanzen und den Werken Hahnemanns und Prießnitz'.

Seine erste Stelle hatte er in Cronenberg, wo 1882 eine Diphtherie-Epidemie ausbrach. Keines der von Felke behandelten Kinder starb, so daß in der Folge immer mehr Menschen seinen Rat suchten und er kaum noch Zeit für sein Pfarramt hatte.

Er zog zunächst nach Repelen, wo er eine Naturheilpraxis eröffnete. 1915 gründete er in Sobernheim den ersten Jungborn, nach dessen Vorbild bald ähnliche Einrichtungen in Deutschland erfolgten.

Im Jungborn wurde mit Licht, Luft, Sonne, Wasser, Lehm, Massage und Gymnastik behandelt. Zudem verordnete Felke homöopathische Komplexmittel.

Sobernheim ist noch immer das Zentrum der Felke-Heilweise.

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