Lexikon






Chirurgie

von griechisch cheirourgos, der mit der Handarbeitende (Wundarzt). Fachgebiet der Medizin, das alle Behandlungen umfasst, bei denen ein instrumenteller Eingriff in den Körper erfolgt.

Die Chirurgie ist eines der ältesten Fächer der Medizin und wurde schon bei Naturvölkern durchgeführt. Durch die Einführung von Betäubungsverfahren hat die Chirurgie einiges an Schrecken verloren. Das hat allerdings auch zur Folge, dass viele Menschen dem Glauben erliegen, die Chirurgie könnte ein defektes Organ ebenso einfach austauschen wie ein Mechaniker ein Autoersatzteil einbaut.

Jede Operation ist ein Eingriff in die Integrität des Organismus, der schwere Folgen nach sich ziehen kann, auch wenn die Operation an sich erfolgreich verläuft. Durch den Operationsstress (Angst, Vergiftung durch Betäubungsmittel, begleitende Chemotherapie, Antibiotika, Bewegungsmangel durch Bettlägrrigkeit etc.) wird die Abwehrkraft des Organismus stark geschwächt. Dadurch wird er empfänglich für Krankheitskeime, die ihm sonst nichts anhaben würden. Auch können latent bereits vorhandene Krankheiten durch den Operationsstress zum Ausbruch kommen (z. B. Alzheimersche Krankheit).

Die Operation sollte stets das letzte Mittel sein, das eingesetzt wird. Viele Operationen sind überflüssig (oft Mandel- und Blinddarmoperationen). Zu einer Operation sollte man sich nie drängen lassen, wie dies häufig geschieht. Man sollte sich immer ausreichend Bedenkzeit lassen und einen zweiten Behandler befragen. Außerdem ist es nötig, sich ausführlich über die möglichen Risiken der Operation informieren zu lassen, möglichst in Gegenwart von Zeugen.

Literatur:

  • Zur Geschichte der Chirurgie: Bennion: Alte medizinische Instrumente. Parkland, ISBN3-88059-238-1
  • Zu den Risiken und Chancen von Operationen: Lippert-Burmester und Lippert: Nutzen und Risiken ärztlicher Eingriffe - Ein kritischer Ratgeber. Kiepenheuer & Wisch, ISBN 3-462-02247-4.
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