Lexikon
Bromelain
Bromelaine sind eiweißspaltende Enzyme, die aus der Ananaswurzel gewonnen werden. Ihre verdauungsfördernden, entzündungshemmenden und muskelentspannenden Eigenschaften sind seit langem bekannt und werden seit den 50er Jahren therapeutisch genutzt, z.B. um die Resorption von Antibiotika und die Wundbehandlung zu beschleunigen, Magengeschwüre zu verhüten, Entzündungen der Nebenhöhlen zu lindern, den Appetit zu zügeln und Wehen zu verkürzen. Bromelain wird auch bei Sportverletzungen eingesetzt, z.B. bei Prellungen oder Entzündungen der Gelenke.
Die vorliegenden Erkenntnisse über die günstigen Wirkungen von Bromelain auf das Herz und Gefäßsystem verdanken wir vor allem den Veröffentlichungen von Dr. Hans A. Nieper, der Bromelain zusammen mit Carnitin und Mineralstoffen in der Kardiologie einsetzt. Dr. Nieper hat immer wieder darauf hingewiesen, daß diese Enzyme die Verklumpung der Blutplättchen verhindern können. Dies ist eine sehr erwünschte Wirkung, denn die Verklumpung von Blutplättchen führt ja zu dem Belag auf der Arterienwand, der sogenannten Plaque, mit der die Arteriosklerose beginnt. Dr. Nieper ist demgemäß überzeugt, daß "durch intensive Langzeittherapie mit Bromelain die Koronargefäße von innen gewissermaßen durchgeputzt werden." Die kardiovaskuläre Wirkung von Bromelain tritt bei einer Tagesdosis von mindestens 600 mg ein.
Daneben hat Bromelain die Fähigkeit, die Bildung des entzündungsfördernden Prostaglandins Thromboxan zu hemmen, weswegen es sich auch zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis eignet.