Lexikon






Biochemische Funktionsmittel

Arzneimittel der Biochemie nach Dr. Schüßler.

Die Funktionsmittel gibt es als Tabletten (Milchzuckerverreibung) und Salben (außer Nr. 12, Calcium sulfuricum) in den (homöopathischen) Potenzen D3, D6, D12 sowie als Dilutionen (Tropfen).

Normalerweise werden die Funktionsmittel in der D6 angewendet. Ausnahmen:
Nr. 1 (Calcium fluoratum)
Nr. 3 (Ferrum phosphoricum) und
Nr.11 (Silicea) werden meistens in der D12 angewendet.


Biochemische Funktionsmittel Nr. 1 - 12

Mittel Funktion Indikation
Nr. 1 Calcium fluoratum Wichtigstes Mittel für das Stützgewebe, zur Erhaltung der Elastizität des Bindegewebes, zur Förderung der Erweichung und Resorption von Gewebs-verhärtungen. Bindegewebsschwäche, Organsenkungen, Krampfadern, Hämorrhoiden, Exostosen, Neigung zu Zahnkaries, Haltungsschwäche
Nr. 2 Calcium phosphoricum wirkt hauptsächlich auf die Zellgrenzmembranen und reguliert deren Permeabilität; zur Dämpfung übersteigerter dissimilatorischer Stoffwechselprozesse. Anabolikum. Schlecht heilende Knochenbrüche, gestörte Blutbildung zur Unterstützung bei Rachitis und zur Abkürzung der Rekonvaleszenz.
Nr. 3 Ferrum phosphoricum Hauptmittel für das erste Entzündungsstadium (trockener Schwellungskatarrh). Zur Stimulation der blutbildenden retikulären Gewebe. Allgemeines Tonisierungsmittel. Anämie, Chlorose, Konzentrationsmangel, Durchblutungsstörungen mit rheumatischen Beschwerden, Neigung zu Kongestionen bei Erregung.
Nr. 4 Kalium chloratum Hauptmittel für das zweite Entzündungsstadium (fibrinöse Entzündungen); bei akut fieberhaften Schleimhautaffektionen und bei subakuten und chronisch rezidivierenden serösen Entzündungen. Tonsillitis, Pleuritis, Mumps, Stockschnupfen, Laryngitis, Otitis media, Blepharokonjunktivitis, Tendovaginitis, Bronchitis, exsudative Diathese.
Nr. 5 Kalium phosphoricum ist das wichtigste Mittel für die Zellorganisation; Nährsalz zur Verhütung von Atrophie und Zellverfall. Kalium phosphoricum fördert den Parasympathikus. Neurasthenie, allgemeine Erschöpfungszustände, geistige und körperliche Schwächezustände, Nervenschwäche, Gedächtnisschwäche, Überregbarkeit, Herzschwäche, Muskel- und Nervennutritionsmittel.
Nr. 6 Kalium sulfuricum Hauptmittel für das dritte Entzündungsstadium (eitrig-schleimige Sekretion). Heilmittel für epitheliale Zellen; daher gilt es als das Leberparenchymmittel der Biochemie. Zur Förderung der Ausscheidungs- und Entgiftungsvorgänge, chronisch-eitrige Schleimhautkatarrhe.
Nr. 7 Magnesium phosphoricum senkt den Grundumsatz und den Cholesterinspiegel; es wirkt antithrombotisch, antiallergisch, dient zur Herabsetzung der vegetativen Erregbarkeit und zur Dämpfung der neuromuskulären Impulsübertragung. Schmerzhafte Krampfzustände, spasmophile Diathese, Neuralgien, vegetative Dysregulation, Neigung zu Migräne, Engegefühl in der Herzgegend, spastische Verstopfung, Meteorismus, zur Thromboseprophylaxe, bei Schlafstörungen.
Nr. 8 Natrium muriaticum ist das wichtigste Mineral zur Aufrechterhaltung des extrazellulären Säure-Basengleichgewichtes und reguliert den Wasserhaushalt. Es katalysiert die Neubildung von Zellen und regt die Bildung von Erythrozyten an. Anabolikum. Bei Hydrämie, Anämie, Abmagerung, chronisch-atonischer Obstipation und rheumatischen Beschwerden.
Nr. 9 Natrium phosphoricum fördert die Phospholipidsynthese; zur Herabsetzung der allgemeinen Entzündungsbereitschaft und zur Anregung der Stoffwechselausscheidungen. Bei harnsaurer Diathese und gestörtem Fettstoffwechsel. Bei Rheuma, Ischias, Gelbsucht und Nierenentzündung.
Nr. 10 Natrium sulfuricum Schwefelsaures Natrium regt die Ausscheidungsvorgänge und den KataboIismus an; es fördert die Cholerese und verbessert die Elastizität ödematöser Gewebe. Bei hydrogenoider Konstitution. Bei Adipositas und funktionellen Störungen des Leber-Gallen-Systems.
Nr. 11 Silicea wirkt besonders auf die Bindegewebsfunktionen und regt die Kollagenbildung und Phagozytenaktivität an. Silicea steigert die Widerstandsfähigkeit und mechanische Festigkeit der Gewebe (Biochemisches Kosmetikum). Neigung zu chronischen Eiterungen, Furunkeln, Fisteln; Wachstumsstörungen an Haaren und Nägeln; bei schlechter Heiltendenz der Haut, bei Hyperhidrosis. Zur Sequestration und Abszeßheilung. Sklerose- und Regenerationsmittel.
Nr. 12 Calcium sufuricum zur Anregung des mesenchymalen Stoffwechsels. Bei chronischen Eiterungen und bei fokal bedingtem Rheuma mit Herden im Hals-Nasen-Ohrenbereich.
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