Lexikon






Amalgam

Amalgam - hochgiftig oder harmlos?

Diese Frage bewegt zur Zeit viele Menschen, denn die meisten Karieslöcher sind hierzulande mit Amalgam (Quecksilber) gefüllt. Zahnamalgam besteht zu 50 Prozent aus Quecksilber sowie zu unterschiedlichen Anteilen aus Silber, Zinn, Kupfer und Zink. Die maximale Haltbarkeit beträgt 8 bis 10 Jahre. Füllungen älteren Datums geben wesentlich mehr Quecksilber ab als neu gelegte Füllungen.

In vielen Ländern ist Amalgam bereits verboten (z.B. Japan), auch die nordischen Länder wie Schweden, Finnland und Dänemark planen bis 1997 einen endgültigen Ausstieg aus dem Zahnamalgam. Umfangreiche Untersuchungen konnten nachweisen, daß im Körper festgesetztes Quecksilber eindeutig aus Amalgamfüllungen gespeist wird und daß die im Körper eingelagerte Menge an Quecksilber mit der Anzahl der Amalgamfüllungen zusammenhängt.

Die möglicherweise durch Amalgam verursachten Beschwerden sind zahlreich:


  • Kopfschmerzen, Depressionen, Gedächtnisstörungen, Schwindel, Allergien, Schmerzen am Bewegungsapparat usw. Auch bei ungewollter Kinderlosigkeit sollte in jedem Fall neben der Untersuchung des Vitamin- und Mineralhaushaltes nach einer möglichen Belastung durch Schwermetalle wie Quecksilber gefahndet werden. Der Nachweis von Schwermetallen erfordert hierbei ein Verfahren, welches in der Lage ist, Langzeitwerte widerzuspiegeln. Seit vielen Jahren ist auf diesem Gebiet die Bedeutung der Haarmineralienanalyse bekannt. Sie gibt einen genauen Überblick über den gesamten Mineral- und Schwermetallhaushalt, auch wenn die Belastung mit Schwermetallen Jahre zurückliegt.

  • Bei der Amalgamentfernung muß man berücksichtigen, daß durch das Bohren erhebliche Mengen von Quecksilber in den Körper gelangen und so bestehende Beschwerden noch verschlimmert werden können. Amalgamfüllungen sollten nur einzeln - und zwar in Abständen von Monaten - entfernt werden. Um das Amalgam aus dem Körper auszuleiten, bedarf es einer Therapie mit speziellen Mineralien und Vitaminen, die sozusagen als Gegenspieler des Amalgams tätig werden und es aus dem Körper verdrängen. Insbesondere Geben von hohen Mengen an Zink, Selen, Germanium, sowie den Vitaminen C und E sind hierfür notwendig und sollten bereits einen Monat vor der Amalgamentfernung zum Einsatz kommen. Wichtig ist jedoch die vorherige Kontrolle des gesamten Mineralhaushaltes, am besten durch eine Haarmineralienanalyse, denn auch ein Zuviel an wichtigen lebensnotwendigen Mineralien kann zu Krankheitserscheinungen aufgrund des Verdrängungsprozesses der Mineralien untereinander führen. So führt die einseitige langfristige Einnahme von Zink immer auch zu einem Absinken der Werte von Mangan, Kupfer und anderen Mineralien. Daher ist der Gesamtüberblick über alle lebensdnotwendigen Mineralien immer Voraussetzung für eine Therapie mit Mineralstoffen.

Schließlich stellt sich die Frage nach Alternativmaterialien zur Zahnfüllung. Neben Gold (besteht aus verschiedenen Anteilen von Gold, Silber, Platin, Palladium und Kupfer) und Keramik (besteht aus verschiedenen Anteilen von Siliciumdioxid, Pottasche, Leucit, Mullit und Korund) werden immer häufiger Füllungen aus Kunststoffen verwendet. Leider gibt es derzeit noch kein Material, von dem man sagen kann, es wäre für alle Patienten gleich gut geeignet und verträglich. Geeignetes Material kann gegebenenfalls durch einen Verträglichkeitstest individuell ermittelt werden. Es ist natürlich immer auch eine Kostenfrage.

Wer sich weiter informieren möchte (und mit der englischen Sprache vertraut ist), kann sich die ganze HORRORLISTE zum Thema Amalgam ansehen, oder die sehr ausführlichen Infos (Amalgam FAQ) aus Schweden lesen. Ebenfalls sehr gut und sehr ausführlich sind die Informationen über Amalgam in deutscher Sprache, die von Dirk Huppertz vom Wissenschaftsladen Dortmund e.V. zusammengestellt worden sind. Wer sich die Diskussion über Dental-Amalgam aus Sicht der Offiziellen der Zahnmedizin ansehen möchte, kann dies auf den WWW Seiten der American Dental Association tun. In Deutschland ist die Bundeszahnärztekammer zuständig. Was die Gefährlichkeit von Amalgam angeht, so warnt diese Institution vor einer "Panikmache" - vor allem nachdem Forscher an der Universität Tüingen mit einer Studie den Streit wieder einmal neu entfacht haben. Sie hatten mit Speicheltests von 400 Patienten (mit Amalgam-Zahnfüllungen) nachgewiesen, daß ständig Quecksilber und andere Schwermetalle an den Körper abgegeben werden.

Eine weitere Möglichkeit, sich zu informieren, bietet die Informationsstelle der Deutschen Zahnärzte. Dort lassen sich einige deutschsprachige Fachartikel und Stellungnahmen der Bundeszahnärztekammer herunterladen.

Umstritten bleibt weiterhin, wieviel Quecksilber denn nun genau im Zahn-Amalgam enthalten ist.

Einige Experten behaupten, daß sich die Zusammensetzung - zumindest in den USA - seit den Anfängen des 19. Jahrhunderts nicht wesentlich verändert habe! Andere Quellen berichten, daß sich "das handelsübliche Amalgam" in Deutschland folgendermaßen zusammensetzt: "min. 65% Ag, max 29% Sn, 15% Cu, 3% Hg und 2% Zn. Während der Verarbeitung geht das Hg mit den anderen Bestandteilen Legierungen ein (sog. Phasen), und es entstehen zu 40-45% Phasen, die Hg enthalten. Daraus kann aber nicht gleichgesetzt werden, daß der Hg-Anteil 40-45% ist!"

Die Materie ist offensichtlich sehr kompliziert. Das ändert aber leider nichts an den beträchtlichen Gesundheitsrisiken der quecksilberhaltigen Zahnfüllungen.

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