Lexikon
Thymian
Thymus vulgaris LINNÉ. Umgangssprachlicher Name:
Römischer Quendel
Der bis zu 30 cm hohe, meist einjährige Echte Thymian zählt zur Familie der Lippenblütler. Die kräftige, nach unten zunehmend verzweigte Pfahlwurzel treibt vierkantige, ringsum behaarte, aufrechte oder aufsteigende Stengel, die sich nach oben hin stark verästeln. Die sehr kurz gestielten, 5-9 mm langen, etwa 3 mm breiten, linealisch-elliptischen Laubblätter sind am Rand eingerollt und dicht filzig behaart. Die kurzgestielten Blüten stehen zu drei bis sechs als Scheinquirle in denAchseln der oberen Blätter und bilden dort einen ährigen Gesamtblütenstand. Der 3-5 mm lange Kelch ist schwach nervig und besitzt eine steifhaarige Röhre, eine kurze Oberlippe mit dreieckigen Mittel- und lanzettlichen Seitenzähnen, sowie eine längere Unterlippe mit zwei pfriemlichen, bewimperten Zähnen. Die 4 bis 6 mm lange Krone ist lila bis rosa, hat eine flach ausgerandete, ungeteilte Oberlippe und eine dreizipfelige Unterlippe. Die bis 1 mm langen Samen sind flach-eiförmige Nüßchen.
Blütezeit: Mai bis Oktober
Sammelgut: blühendes Kraut
Sammelzeit: Mai bis Juli
Herkunft: Mittel- und Südeuropa, Nordafrika
Standort: in Gärten kultiviert
Wirkung:
Die Droge wirkt bronchospasmolytisch (in den Bronchien krampflösend), expektorierend (Auswurf aus Trachea und Bronchien herausbefördernd) und antibakteriell.
Nebenwirkung:
Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sind keine Nebenwirkungen zu erwarten.
Durch Langzeitanwendung thymolhaltiger Mundwässer kann es unter Umständen zu einer Beeinflussung der Schilddrüsenfunktion kommen.
Anwendungsgebiete: Symptome der Bronchitis und des Keuchhustens. Katarrhe der oberen Luftwege.
Dosierung: Soweit nicht anders verordnet: 1-2 g Droge auf eine Tasse als Aufguß mehrmals täglich nach Bedarf. 1-3 x täglich 1-2 g Fluidextrakt. Für Umschläge 5%iger Aufguss.
Art der Anwendung: Geschnittene Droge, Drogenpulver, Flüssig-Extrakt oder Trocken-Extrakt für Aufgüsse und andere galenische Zubereitungen. Flüssige und feste Darreichungsformen zur innerlichen/äußerlichen Anwendung.
Besondere Hinweise:
Kombinationen mit anderen expektorierend wirkenden Drogen können sinnvoll sein.
Bei innerlicher Anwendung von Thymol muß in Dosen ab 4g mit Intoxikationserscheinungen (Übelkeit, Erbrechen, Leibschmerzen) gerechnet werden.
Wirkstoff/Droge:
Thymiankraut, bestehend aus den abgestreiften und getrockneten Laubblättern und Blüten von Thymus vulgaris LINNÉ, Thymus zygis LINNÉ oder von beiden Arten sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Das Kraut enthält mindestens 1,2% (V/G) ätherisches Öl und mindestens 0,5% Phenole, berechnet als Thymol und bezogen auf die wasserfreie Droge.