Lexikon






Tausendgüldenkraut

Centaurium umbellatum. Sonstige, umgangssprachliche Namen:
Erdgalle
Muttergotteskraut
Fieberkraut
Millijontouznkrut
Gottengnadenkrut
Gallkraut
Bieferkraut
Wundkraut

Diese bis zu 1 m hohe, scheinbar kahle, jedoch mit kurzen anliegenden Borsten besetzte Pflanze aus der Familie der Doldengewächse breitet sich durch unterirdische Ausläufer oft großflächig aus. Der hohle, kantiggefurchte, im oberen Teil verzweigte Stengel besitzt ein- bis zweifach dreizählige, langgestielte, fast unsichtbar borstig behaarte Blätter mit eiförmigen bis schmaleiförmigen, bis ca. 6 cm langen scharfgezähnten Abschnitten. Die unteren Abschnitte sind gestielt, die oberen sitzen auf einer bauchig erweiterten Scheide. Den mittelgroßen 15- bis 25-strahligen Doppeldolden fehlen Hüll- und Hüllchenblätter. Die kleinen Blüten sind rauhhaarig bestielt und besitzen lange gerade Griffel. Die 1-2 mm langen, weißen bis rötlichweißen Kronblätter sind verkehrtherzförmig und an der Spitze zweilappig ausgerandet. Sie besitzen in der Ausrandung einen länglichen zurückgeschlagenen Lappen. Die eiförmigen, 3 mm langen Früchte sind braun und haben hellere fädliche Rippen.

Herkunft: Europa, Nordafrika, Westasien
Standort: Waldwiesen, Grasflächen, kalkarme, sandige Böden

Wirkung:
Die Droge wirkt verdauungsfördernd durch Steigerung der Magensaftsekretion.

Anwendungsgebiete: Appetitlosigkeit; dyspeptische (Verdauungs-) Beschwerden.

Dosierung: Soweit nicht anders verordnet: mittlere Tagesdosis 6 g der Droge; Zubereitung entsprechend. Extrakt: Tagesdosis 2-3 g.

Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge für Aufgüsse sowie andere bitterschmeckende Zubereitungen zum Einnehmen.

Wirkstoff/Droge:
Tausendgüldenkraut, bestehend aus den getrockneten, oberirdischen Teilen blühender Pflanzen von Centaurium minus MOENCH (syn.: Centaurium umbellatum GILIBERT, Erythraea centaurium (LINNÉ) PERSOON) sowie dessen Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge hat einen Bitterwert von mindestens 2000.

Ähnliche Begriffe