Lexikon






Süßholzwurzel

Glycyrrhiza glabra LINNÉ. Umgangssprachlicher Name:
Lakritzenkraut

Die Staude gehört zu den Schmetterlingsblütengewächsen. Sie kann bis zu 2 m hoch werden. Die gelben, holzigen und etwa fingerdicken Wurzeln treiben mehrere Meter lange Ausläufer, aus denen oberirdisch aufrechte, stielrunde bis kantige Triebe wachsen. Sie tragen wechselständige, 3-7 unpaarig gefiederte, unterseits klebrige (Drüsen als Punkte erkennbar) Blätter. Die Blüten stehen in den Blattachseln in vielblütigen Trauben. Die Einzelblüten besitzen eine blaßviolette Fahne. Die bräunlichen Samen entwickeln sich in kahlen Hülsen.

Sammelzeit: März, April und September, Oktober
Sammelgut: Wurzeln

Herkunft: Mittelmeergebiet, Westasien
Standort: zum Teil kultiviert in europäischen Ländern

Wirkung:
Glycyrrhiza glabra LINNÉ beschleunigt die Abheilung von Magengeschwüren. Sie wirkt außerdem sekretolytisch (Lösung von zähflüssigem Sekret in den Bronchien), expektorierend (Auswurf aus Trachea und Bronchien herausbefördernd) und antiphlogistisch (entzündungshemmend).

Nebenwirkung:
Gegenanzeigen können auftreten bei Lebererkrankungen, Hypertonie (Bluthochdruck), schwerer Niereninsuffizienz und in der Schwangerschaft.

Anwendungsgebiete: Katarrhe der oberen Luftwege und Ulcus ventriculi/duodeni (Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür).

Dosierung: mittlere Tagesdosis:
Süßholz: ca. 5-15 g Droge entsprechend 200-800 mg Glycyrrhizin
Succus Liquiritiae: 0,5-1 g bei Katarrhen der oberen Luftwege; 1,5-3 g bei Ulcus ventriculi/duodeni; Zubereitungen entsprechend.

Art der Anwendung: Klein geschnittene Droge, Drogenpulver, Trockenextrakte für Aufgüsse, Abkochungen, flüssige und feste Formen zur oralen Anwendung (succus liquiritiae).

Wirkstoff/Droge:
Süßholzwurzel, bestehend aus den ungeschälten, getrockneten Wurzeln und den Ausläufern von Glycyrrhiza glabra LINNÉ, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Wurzel enthält Glycyrrhizin. Neben Kalium- oder Calziumsalzen der Glycyrrhizinsäure (= Glycyrrhizin) enthält die Droge eine Reihe von Flavonoide, ferner sind Phytosterole und Cumarine vorhanden.

 

Wirksam gegen Viren

Neuere Forschungen zeigen, daß der im Süßholz enthaltene Süßholzzucker (ca. 20% im Lakritzdicksaft), ein hervorragender Schutz gegen Viren ist - sowohl im aktiven Stadium als auch in der Zeit der Inaktivität. Viele Viren können jahrelang in Zellen versteckt sein, bevor sie eine (Neu)Infektion erzeugen. Süßholzzucker ist der einzige Stoff, der die Tarnung der Viren beseitigt und damit das Selbstmordprogramm der befallenen Zelle auslöst. (Journal of Clinical Investigation, Bd. 115, Nr. 3, S. 650)

Auch eine Wirksamkeit gegen Heptatis C ist in jüngster Zeit nachgewiesen worden.

Das berechtigt zu der Annahme, daß Lakritze auch andere Viren erfogreich bekämpfen kann.

 

Bezugsquelle:

Süßholzwurzel
Echte Lakritze - Der Extrakt aus der Süßholzwurzel ist in Deutschland offensichtlich nur noch gestreckt zu erhalten. Die Packungen sind mit Warnhinweisen versehen, die jeder Vernunft widersprechen. Wer echte Lakritze kaufen möchte, kann sich in Italien bedienen. Dort wird echte Lakritze in Kilogebinden ganz ohne den überflüssigen Hinweis verkauft.
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