Lexikon
Ratanhia
Krameria tiandra RUIZ et PAV. Sonstige, umgangssprachliche Namen:
Krameria lappacea (Dombey) BURDET et SIMPSON
Die Ratanhiawurzel ist ein ca. 1 m hoher Strauch mit kräftigem Wurzelsystem. Die Hauptwurzel ist lang und etwa 5 bis 10 cm dick. Die sehr langen, ästigen Nebenwurzeln sind ca. 3 cm dick und mehr oder weniger ästig. Der Stamm ist kurz und die niederliegenden Äste werden bis zu 1 m lang. Die dicken, kleinen Blätter sind wechselständig bis angenähert, 1 cm lang und 3 bis 4 mm breit.
Außerdem sind sie ei-länglich, ganzrandig, stachelspitzig und grau-seidenhaarig. Die gestielten Blüten sind achselständig und mit 2 Brakteen die Pflanze hat 4 purpurne, abfallende Kronblätter und genauso viele - ebenfalls abfallende - Kelchblätter. Diese sind ei-länglich, zugespitzt, innen purpurfarben und außen grau-seidig. Andere Merkmale sind die 3 Staubblätter und der einfächrige, oberständige Fruchtknoten. Die einsamige Frucht ist stachelig, behaart, holzig bis ledrig und nicht aufspringend. Der eiförmige Samen ist leicht zusammengedrückt.
Herkunft: Anden Boliviens und Perus
Wirkung: Die Droge wirkt adstringierend (zusammenziehend).
Anwendungsgebiet: Lokale Behandlung leichter Entzündungen von Mund- und Rachenschleimhaut.
Dosierung: Soweit nicht anders verordnet etwa 1 g zerkleinerte Droge auf 1 Tasse Wasser als Abkochung oder 5 - 10 Tropfen Ratanhiatinktur auf 1 Glas Wasser 2 - 3 mal täglich. Unverdünnte Rantanhiatinktur als Pinselung 2 - 3 mal täglich; Zubereitungen entsprechend.
Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge für Abkochungen sowie andere galenische Zubereitungen zur lokalen Anwendung.
Dauer der Anwendung: Ohne den Rat des Behandlers nicht länger als 2 Wochen anwenden.
Besondere Hinweise:
In sehr seltenen Fällen treten allergische Schleimhautreaktionen auf.
Wirkstoff/Droge:
Ratanhiawurzel, bestehend aus der getrockneten Wurzel sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält mindestens 10% Gerbstoffe.