Lexikon






Osteoporose

Die Gesundheit unserer Knochen ist lebenswichtig. Sie müssen stark genug sein, unser Gewicht zu tragen. Sie müssen widerstandsfähig genug sein, um auch unter erheblicher Belastung nicht zu brechen.

Die Härte unseres Knochengerüstes ist in bestimmten Lebenszeiten und -umständen gefährdet. Wir wissen z. B., daß die Knochen von Frauen während der Schwangerschaft weicher werden können, weil das im Mutterleib heranwachsende Baby Nährstoffe benötigt, die sonst für den Schutz der Knochen verwendet werden. Aber auch bei Störungen der weiblichen Periode (Amenorrhöe) und nach dem Eintritt des Klimakteriums, wenn die weiblichen Hormone (vor allem die Östrogene) natürlicherweise abnehmen, kann die Festigkeit der Knochen nachlassen. Auch Männer sind betroffen; ihre Knochen können mit zunehmendem Alter weicher werden.

Diese Erscheinungen äußern sich oft in Beinkrämpfen und in Gelenk-, Muskel- und Rückenschmerzen (besonders im Lendenbereich). Das am meisten verbreitete und schwächendste Knochenleiden ist die Osteoporose.

Von Osteoporose wird gewöhnlich gesprochen, wenn die Knochenfestigkeit eines Patienten deutlich geringer ist als die von "normalen" Personen der gleichen Altersgruppe. Symptome für eine vorliegende Osteoporose reichen von Rückenschmerzen und dem zuweilen beträchtlichen Verlust an Körpergröße bis hin zu typischen Verkrümmungen der Wirbelsäule, dem sogenannten "Witwenbuckel` und einer extremen Anfälligkeit für Knochenbrüche.

Osteoporose ist zu einer Volkskrankheit geworden, von der Millionen Menschen, vor allem Frauen, betroffen sind. Hauptsächlich ältere Menschen über 65 Jahre sind in Mitleidenschaft gezogen, bei den Frauen etwa 25 % der über 50 jährigen.

Osteoporose beginnt unbemerkt. Es kann 15 bis 20 Jahre dauern, bevor das Leiden in Erscheinung tritt. Dies hängt auch mit dem natürlichen Verlust an Knochenmasse zusammen, der normalerweise bei etwa 0,3% jährlich liegt. Bei 30- bis 50jährigen Frauen beträgt der Verlust an Knochenmasse schon 0,51% im Jahr und kann bis zu 3% bei Frauen nach den Wechseljahren ansteigen.

Da der Verlust an Knochenmasse nicht umkehrbar ist, sollte mit der Erhaltung der Knochenmasse durch die systematische Zufuhr der hierfür infragekommenden Nährstoffe frühzeitig, d. h. zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr, begonnen werden. (Die meiste Knochenmasse haben wir um das dreißigste Lebensjahr herum, danach baut sich mehr Masse ab, als neu gebildet wird, was auch zu einer geringeren Knochendichte führen kann.)

Der für eine gesunde Struktur und Festigkeit des Knochengerüstes wichtigste Mikronährstoff ist Kalzium. Die empfohlene tägliche Aufnahmemenge für Kalzium liegt bei 1.000 mg pro Tag für junge Erwachsene und 1.500 mg pro Tag für ältere Personen.

Kalzium ist das in unserem Körper am häufigsten vorkommende Mineral. 1,5-2% unseres Körpergewichts besteht aus Kalzium, von dem wiederum 99% Bestandteil unserer Knochen und Zähne ist, während 1% in Blut, Körperflüssigkeiten und Geweben enthalten sind. Reicht die Zufuhr durch eine kalziumreiche Ernährung oder Supplementierung nicht aus, entnimmt der Organismus das für die Gesunderhaltung benötigte Kalzium den Zähnen und Knochen.

Neben Kalzium sind der Mineralstoff Magnesium sowie die Spurenelemente Zink, Kupfer und Mangan für den Aufbau und die Erhaltung gesunder Knochen besonders wichtig.


Osteoporose vermeiden

  • ausgewogen ernähren. Eine Ernährung, die alle wichtigen Nährstoffe enthält, ist durch nichts zu ersetzen. Denken Sie daran, daß das Vitamin D für dei Knochenbildung notwendig ist. Der Körper kann es selbst produzieren, wenn die Haut UV-Licht ausgesetzt wird. Täglich eine halbe Stunde an der frischen Luft reicht aus, um den Bedarf zu decken.
  • regelmäßig bewegen. Wer rastet, der rostet. Die Knochensubstanz bildet sich zurück, wenn wir uns zu wenig bewegen. 2-3mal wöchentlich sollten Sie sich mindestens 30 Minuten lang bewegen (schneller Spaziergang, Wandern etc.).
  • Sturzgefahr verringern. Für ältere Menschen mit schwachen Knochen ist ein Sturz gefährlich. Zur Vorbeugung gibt es Hosen mit Hüftpolstern.
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