Lexikon






Orthomolekulare Medizin

"Orthemolekulare Medizin ist die Erhaltung guter Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten durch Veränderung der Konzentration von Substanzen im menschlichen Körper, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit erforderlich sind."

Prof. Dr. Linus Pauling

 

Wenn man weiß, daß die wenigsten der heute gebräuchlichen Medikamente wirkliche Heilmittel sind und daß mit ihnen daher allzu oft nicht die Ursache einer Krankheit behandelt wird, sondern lediglich deren Symptome gelindert werden, ist man im Besitz einer wertvollen Erkenntnis.

Die von Linus Pauling 1968 begründete orthomolekulare Medizin beruht auf dem Konzept, daß kein Mensch in einer so perfekten Umwelt lebt, daß die für ihn etwa 45 lebensnotwendigen Nährstoffe in der richtigen Menge und im richtigen Verhältnis zueinander im Organismus vorhanden sind. Unsere oft einseitige Ernährung, die überwiegend aus prozessierten(chemisch bearbeiteten) Nährstoffen besteht, sowie die vielen schädlichen Schadstoffe in unserer Umwelt - kombiniert mit psychologioschen Faktoren wie Streß - sind der Preis, den wir für unsere "moderne" Lebensweise bezahlen. Auf ein natürliches Symptom wie zum Beispiel Schmerz reagieren wir vorschnell mit körperfremden Substanzen - den Schmerzmitteln. Mit Heilung hat das nichts zu tun. Und obwohl wir wissen, daß kaum ein Arzneimittel ohne Nebenwirkungen ist, wird selten nach Alternativen gefragt. Mit den unerwünschten Nebenwirkungen konfrontiert, greifen wir dann oft zu einem anderen Medikament, um diese zu Nebenwirkungen zu beseitigen, und so weiter.

Für die orthomolekularen Medizin gilt grundlegend, daß sie der Erhaltung der Gesundheit die gleiche Bedeutung beimißt, wie der Behandlung von Krankheiten. Die orthomolekulare Medizin versteht sich daher auch als präventive (vorbeugende) Medizin. Als oberstes Prinzip gilt, daß in ihr nur körpereigene Substanzen zum Einsatz kommen. (Das heißt aber nicht, daß Arzneimittel generell abgelehnt werden - es gilt nur, ihre Grenzen zu kennen!).

Die orthomolekulare Medizin befaßt sich also ausschließlich mit Substanzen (Molekülen), die in natürlichen Nährstoffen und gleichzeitig natürlicherweise im menschlichen Organismus vorhanden sind und auf deren ausreichende Zufuhr der menschliche Körper angewiesen ist. Ein wesentlicher Bestandteil der orthomolekularen Medizin ist zum Beispiel die Mineralstoff-Therapie, eine Therapie, die in Deutschland leider noch weitgehend unbekannt ist und daher kaum praktiziert wird. Aber auch die Gabe von Vitaminen und Aminosäuren stellt eine orthomolekularen Therapie dar.

 

Literatur

Lothar Burgerstein. Burgersteins Handbuch Nährstoffe - Prävention und Therapie, 8. vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Haug Verlag, ISBN 3-7760-1666-3

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