Lexikon






Lavendel

Lavandula angustifolia MILL. Sonstige, umgangssprachliche Namen:
welscher Kümmel
arabischer Stöchas
Stöchaskraut
römischer Thymian

Der zur Familie der Lippenblütler zählende Echte Lavendel ist ein starkverzweigter, teilweise verholzter, 20 bis 60cm hohe Halbstrauch, dessen Blätter graugrün, behaart, gegenständig, schmal und etwa achtmal so lang wie breit sind. Die in entfernt stehenden Scheinquirle sind in ährenartigen Blütenständen angeordnet. Die eiförmigen Hochblätter sind begrannt. Der breitröhrige, grauviolette Kelch hat sehr kurze Zähne. Die ca. 1cm lange Krone ist außen filzig behaart und zweilippig. Die Unterlippe ist kürzer als die Oberlippe. Die Blüte besitzt vier in der Kronröhre eingeschlossene Staubblätter.

Blütezeit: Juni-August
Sammelzeit für Kraut und Blüten: Juli, August

Herkunft: Mittelmeergebiet
Verbreitung: westliches Mittelmeergebiet bis Griechenland
Standort: sonnige Gegenden, kalkreiche Böden

Wirkung: Bei innerlicher Anwendung wirkt die Arznei beruhigend und entblähend. Äußerlich wirkt Lavendelöl hautreizend.

Anwendungsgebiete: Innerlich angewendet: Befindungsstörungen wie Unruhezustände, Einschlafstörungen, funktionelle Oberbauchbeschwerden (nervöser Reizmagen, ROEMHELD-Syndrom, Meteorismus, nervöse Darmbeschwerden).

In der Balneotherapie: Zur Behandlung von funktionellen Kreislaufstörungen.

Dosierung:
innerlich: Als Tee: 1 bis 2 Teelöffel voll Droge pro Tasse Lavendelöl: 1 bis 4 Tropfen (ca. 20-80 mg) z. B. auf ein Stück Würfelzucker.

äußerlich: Als Badezusatz: 20 bis 100 g Droge auf 20 l Wasser

Art der Anwendung: Als Droge zur Zubereitung eines Teeaufgusses, als Extrakt, sowie als Badezusatz.

Besondere Hinweise:
Ausreichende pharmakodynamische Untersuchungen an Mensch und Tier sind nicht bekannt. Kombinationen mit anderen beruhigend und /oder karminativ wirksamen Drogen können sinnvoll sein. In größeren Dosierungen (ab 1 g) bewirkt das ätherische Öl Somnolenz.

Wirkstoff/Droge:
Lavendelblüten, bestehend aus den kurz vor der völligen Entfaltung gesammelten und getrockneten Blüten sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält mindestens 1,5% (V/G) ätherisches Öl mit den Hauptbestandteilen Linalylacetat, Linalool, Campher, ß-Ocimen und 1,8-Cineol. Weiterhin sind ca. 12% Lamiaceengerbstoffe in der Droge enthalten.

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