Lexikon






Kampferbaum

Botanischer Name: Cinnamomum camphora (LINNÉ) J:S: PRESL

Umgangssprachlicher Name: Campher, Kampfer

Sonstige, umgangssprachliche Namen: Camphora

Beschreibung:

Der Kampferbaum stammt aus der Familie der Lauraceae (Lorbeergewächse). Die Pflanzen dieser Familie haben wechsel- oder gegenständige, meist ledrig und immergrüne Blätter. Die meisten Teile der Pflanzen enthalten zahlreiche Ölzellen. Die Blütenstände bestehen aus Rispen oder Cymen. Die einzelnen Blüten sind zwittrig oder eingeschlechtlich und radiär. Die in dreizähligen Wirteln angeordneten Blütenorgane sind nicht in Kelch und Krone gegliedert und haben nur eine unscheinbare Blütenhülle, die am Grund oft mit den Staubblättern zu einem Becher verwachsen ist. Dieser umgibt den mittel-, bzw. selten auch unterständigen Fruchtknoten. Die Narbe ist klein und der Griffel einfach. Die Frucht der Lauracea ist meistens eine Beere, seltener eine Steinfrucht, die in manchen Fällen von dem fleischig werdenden Blütenbecher umschlossen ist.

Herkunft: Taiwan, Japan, Tropen, Subtropen, v.a. SO-Asien, Brasilien

Wirkung:

Die Droge wirkt bei äußerlicher Anwendung bronchosekretolytisch (Sekret lösend) und hyperämisierend (durchblutungsfördernd), bei innerlicher Anwendung kreislauftonisierend, atemanaleptisch (anregend) und bronchospasmolytisch (krampflösend). Die Kampferwirkung ist flüchtig, da Kampfer sehr rasch in gepaarte Kamphoglukoronsäure umgebildet und über die Nieren im Harn ausgeschieden wird. Geringe Mengen des Kampfers werden über die Atemluft ausgeatmet.

Nebenwirkung:

Kontaktekzeme sind möglich. Bei leichten Vergiftungen kommt es zu Übelkeit und Erbrechen, Atemschwäche, rauschähnlichen Zuständen und Tachykardie. Größere Dosierungen rufen fortschreitend subkortikale (unter der Hirnrinde gelegene) Erregung hervor, die epileptiforme Krämpfe hervorrufen können. Die minimale Letaldosis liegt für Kinder bei 1 g (oral), für Erwachsene bei 20 g. Bereits ab 6-10 g wurden schwere Intoxikationen (Vergiftungen) mit Angstzuständen, Halluzinationen und Krämpfen beobachtet.

Anwendungsgebiete:

äußerliche Anwendung: Muskelrheumatismus, katarrhalische Erkrankungen der Luftwege, Herzbeschwerden.
Innerliche Anwendung: Hypotone Kreislaufregulationsstörungen, katarrhaliche Erkrankungen der Luftwege.
Art der Anwendung: lokal oder zur Inhalation: in flüssigen oder halbfesten Zubereitungen.
Innerlich: in flüssigen oder festen Zubereitungen.

Dosierung: Soweit nicht anders verordnet: äußerlich: Je nach umschriebener Anwendung im allgemeinen in Konzentrationen von maximal 25%, bei Säuglingen und Kleinkindern von maximal 5%. 10 bis 20% in halbfesten Zubereitungen 1 bis 10% in Campherspiritus

innerlich: mittlere Tagesdosis: 30 bis 300 mg

Gegenanzeigen: geschädigte Haut, z. B. bei Verbrennungen. Bei Säuglingen und Kleinkindern sollten campherhaltige Zubereitungen nicht im Bereich des Gesichts, speziell der Nase, aufgetragen werden. Die Verwendung von Kampfer als Analeptikum ist obsolet. Auch von der innerlichen Anwendung als Bestandteil von "Schwedenbitter" ist abzusehen.

Wirkstoff/Droge:

Durch Wasserdampfdestillation aus dem Holz des Kampferbaumes, Cinnamomum camphora (LINNÉ) SIEBOLD und durch anschließende Sublimation gereinigter D (+) Campher oder synthetischer Campher bzw. Mischungen beider. Enthält mindestens 96,0 und höchstens 101,0% "-Bornanon. Mindestens die Hälfte liegt in Form des (1R)-Isomeren vor. Die Droge D-(+)-Kampfer ist ein Keton (ein bizyklisches Monoterpen).

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