Lexikon






Isländisch Moos

Cetraria islandica (L.) ACH. Sonstige, umgangssprachliche Namen:
Isländische Flechte
Blätterflechte
Lungenflechte
Feuerkraut
Fiebermoos

Das Isländische Moos zählt zur Familie der Schüsselflechten. In Flechten leben bestimmte Pilzarten mit Algen in enger Symbiose. Isländisches Moos besitzt einen bis 10 cm hohen, strauchartigen, aufrechten Flechtenkörper (Thallus), mit blattartig flachen, 5 bis 20 mm breiten, geweihartig verzweigten, rinnig oder fast röhrenförmig eingerollten, am Rand borstig bewimperten Lappen. Diese sind unterseits weißgrün bis hellbraun und mit fadenförmigen Haftorganen besetzt, oberseits braun oder braungrün. Am Grund sind die Thalluslappen meist rot überlaufen. Mehrjährige Flechtenkörper bilden auf der Oberseite der Lappenenden kleine, schüsselförmige Fruchtkörper (Apothecien). Der innere Teil des Thallus (Markscheide), besteht aus lockerem Pilzgeflecht und enthält Flechtenstärke.

Sammelgut: ganzer Flechtenkörper
Sammelzeit: April bis Oktober

Herkunft: arktische Gebiete der nördlichen Hemisphäre
Standort: Von der Niederung bis ins Hochgebirge; Nadelwälder, Sand-, Heide- und Moorboden, niedrig begraste Plätze, seltener an bemoosten Felsen und am Grunde alter Baumstämme

Wirkung: Die Droge wirkt anregend auf die Magensaftsekretion, schleimhautberuhigend, hustenreizmildernd und antibiotisch.

Isländisch Moos wird kaum verordnet, ist aber manchmal Bestandteil von Brust- und Hustentees.

Awendungsgebiete: Schleimhautreizungen im Mund- und Rachenraum und damit verbundener trockener Reizhusten. Ein anderes Anwendungsgebiet ist Appetitlosigkeit.

Dosierung: Empfohlene Tagesdosis sind 4-6 g der Droge, Zubereitungen entsprechend.

Art der Anwendung: Mazerate sowie andere galenische Zubereitungen zum Einnehmen.

Besondere Hinweise:
Die Droge war nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl erheblich radioaktiv belastet.

Wirkstoff/Droge:
Getrocknete Thalli von Cetraria islandica. Die Droge enthält ca. 50% wasserlösliches Polysaccharid aus Lichenan und Isolichenan; bitterschmeckende Flechtensäuren wie zum Beispiel Fumarprotocetrarsäure, Lichesterin- und Usninsäure

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