Lexikon






Hypericum perforatum

Johanniskraut, eine der bedeutendsten Heilpflanzen.

Innerlich psychotrope (aufhellend auf die Seele), äußerlich neurotrope (auf die Nerven, z. B. Nervenschmerzen) Wirkung. Verwendet wird das Kraut, Herba Hyperici, innerlich als Tee oder Tinktur, äußerlich als Öl. Über längere Zeit angewandt besitzt es eine euphorisierende Wirkung, die bei funktionellen Depressionen gut wirkt. Man bezeichnet es deshalb auch als pflanzliches Antidepressivum.

Nach Informationen des SPIEGEL 40/98, S. 270-272, ist Johanniskraut wesentlich wirksamer als synthetische Antidepressiva und hat vor allem wesentlich weniger und viel geringere Nebenwirkungen.

Johanniskraut hat schleimlösende und antibakterielle Eigenschaften und verhilft zur schnelleren Gesundung bei Viruserkrankungen.

Die antidepressive und euphorisierende Wirkung des Johanniskraut Extraktes ist durch keinen bisher gefundenen Inhaltsstoff eindeutig erklärbar. Durch die adstringierende und antiphlogistische Wirkung, die von den aufgezählten Gerbstoffen und Flavonoiden herrühren dürfte, eignet sich Johanniskraut zur Wundbehandlung.

Hypericin, ein Farbstoff, der das Johanniskrautöl rot färbt, wirkt photosensibilisierend. Der rote Farbstoff ist in der Lage, Lichtenergie aufzunehmen und diese auf Sauerstoff zu übertragen. Dabei wird das Sauerstoffmolekül in eine aktive und aggressive Form verwandelt, die andere Stoffe chemisch angreift. Störungen des Zellstoffwechsels sind die Folge. Der Organismus reagiert mit Hautveränderungen und der Auflösung der roten Blutkörperchen. Bei innerlicher Anwendung von Hypericum-Extrakten ist deshalb darauf zu achten, daß eine vermehrte Lichtempfindlichkeit auftreten kann.

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