Lexikon






Glykoside

Unter Glykosiden versteht man Stoffe, die in ihren Molekülen einen oder mehr Zuckeranteile enthalten. Der andere Teil des Moleküls kann unterschiedlicher Struktur sein.

Solche Glykoside sind in der Natur ausgesprochen verbreitet. Sie spielen z. B. beim Aufbau des genetischen Materials eine Rolle und sind häufig das Endprodukt von Entgiftungsreaktionen in der Pflanze. Lipophile Stoffe, wie Phenole, Terpene usw. werden durch einen angehängten Zucker hydrophil und damit löslich im Vakuolensaft der Zelle. In der Vakuole werden die Abfallprodukte des Stoffwechsels angesammelt.

Bei den herzwirksamen Glykosiden, die man häufig nur als „Glykoside” anspricht, handelt es sich um Steroidglykoside. Der Nichtzuckeranteil der Moleküle ist also ein Steroid, das aus dem Terpenstoffwechsel hervorgeht und zu den Triterpenen) gehört.

Dreißig verschiedene Nichtzuckeranteile und sechs verschiedene Zuckeranteile sind für die unterschiedlichen Steroidglykoside, die in fünfzehn verschiedenen Pflanzenfamilien angetroffen werden, beschrieben. Die vielen Molekülvarianten weisen alle eine Herzwirksamkeit auf mit quantitativen Unterschieden je nach Struktur.

Herzwirksame Steroidglykoside verstärken die systolische Herzmuskelkontraktion bei gleichem Schlagvolumen und vergrößern die diastolische Füllung des Herzens bei insuffizientem Herzmuskel.

Ähnliche Begriffe
  • Derzeit sind keine ähnlichen Begriffe vorhanden.
Zurück zur Liste