Lexikon






Glutamat-Oxalazet-Transaminase

GOT; der Blutwert kann Krankheiten anzeigen.

Leberkrankheiten:
Bei Schädigung der Leberzellen durch Viren, Toxine oder Störungen der Zellernährung und Durchblutung werden die Membranen durchlässig. Die Transaminasen (GOT, GPT, g-GT) treten in das Blut über. Ihr Anstieg zeigt einen Untergang von Leberzellen an. Die GOT ist in den Mitochondrien und im Zytoplasma, die GPT im Zytoplasma der Leberzellen lokalisiert.

Normalwert:
Männer 5-17 U/l
Frauen 5-15 U/l
Die Enzymaktivität wird in Einheiten pro Volumen angegeben (U/l) Units = Einheit. Bei Neugeborenen und jungen Säuglingen liegen die GOT-Werte höher als bei älteren Kindern. Bei Kindern konnten für die GOT keine Ge-schlechtsunterschiede festgestellt werden.

Diagnostik:

1. Virushepatitis:
Die Plasmakonzentration steigt bereits in der präklinischen Phase an. In der Regel fällt die Enzymaktivität nach 4-7 Wochen zurück. Bei dieser Erkrankung werden in der Regel die höchsten Werte der GOT gemessen. Weniger erhöhte Werte finden sich in absteigender Reihenfolge bei der chronisch aggressiven Hepatitis, der chronisch persistierenden Hepatitis und der Leberzirrhose. Bei infiltrierten Krankheiten der Leber, wie Karzinomen, Leukämie, Lymphomen und anderen Metastasen kann es zu einem Anstieg kommen. Außerdem erhöhte Werte bei akuter Alkoholintoxikation und bei Pankreatitis.

2. Bei akuten Lebererkrankungen besitzt die GPT, bei chronischen die GOT die höhere Treffsicherheit.

Herzinfarkt:
Ein deutlicher GOT-Anstieg im Plasma wird in 85-95% der Herzinfarkte beobachtet. Die GOT steigt nach etwa 6 Stunden an, erreicht nach 12-36 Stunden das Maximum und kehrt nach ca. 6 Tagen zur Norm zurück.

Skelettmuskel:
Progressive Muskeldystrophie. Die GOT ist am höchsten bei Kleinkindern und fällt im Spätstadium der Krankheit auf niedrige Werte ab.

Therapie:
Die erhöhten Werte sind zu behandeln wie GPT, jedoch ist hier auf den Muskelstoffwechsel besonders zu achten. Der Muskel braucht bestimmte Nährstoffe, Eiweiße und viel Sauerstoff. Deshalb ist hier mäßig, aber kontinuierliche Bewegung in frischer Luft indiziert. Weiterhin rechtsdrehende Milchsäure im Sinne von Gelum oral rd, sowie hochdosiertes Vitamin E, als Stoffwechselaktivator. Dazu unter der Voraussetzung, daß die Harnsäurewerte unter 5,0 (!) liegen, Rinderbrühe und Rindersteak. Nicht zu vergessen ist sogenanntes Bienenbrot, 2 x tgl. 1 Eßlöffel.

Arzneimittelbeeinflussung:
Erhöhte Werte der GOT werden beobachtet nach Verabreichung von Salizylaten, Kodein, Morphinderivaten und Ovulationshemmern.

Auf Enzymmustern, die für die Differentialdiagnostik eine Hilfe darstellen, basiert die Einstellung verschiedener Quotienten. So zeigt ein GOT/GPT-Quotient (de Ritis) unter 0,7 Leberparenchymschäden an, während man bei einem Quotienten über 1,3 mit einer Schädigung des Herzmuskels rechnen muß. Die Normalwerte und die Werte bei chronischen Leberschäden liegen etwas über 1,0.

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