Lexikon






Essentielle Fettsäuren

In seinem kenntnisreichen und praxisorientierten Lehrbuch "Heilwirkung von Nährstoffen" geht Dr. Burgerstein auf die Rolle ein, die essentielle Fettsäuren für unsere Gesundheit spielen. Er schreibt u. a.:"Die Wichtigkeit der essentiellen Fettsäuren (EFS) in unserer Nahrung ist schon seit 50 Jahren bekannt, aber erst seit kurzem ist verständlich, wie die EFS in den natürlichen biochemischen Vorgängen unseres Körpers gebraucht werden. Drei EFS kann der Körper nicht selbst herstellen, und da sie lebenswichtig sind, müssen sie von außen zugeführt werden. Es sind dies die Linolsäure, die Linolensäure und die Arachidonsäure.Die natürlichen Quellen für die EFS, vor allem für die Linolsäure, sind die pflanzlichen Öle: Maisöl, Sonnenblumenöl, Distelöl. Diese enthalten zwischen 50-70% Linolsäure (in ansteigender Folge), Olivenöl nur etwa 10%.Linolsäure, eine doppelt ungesättigte EFS, wird mit Hilfe von Enzymen in die dreifach ungesättigte Gamma Linolensäure (GLS) umgewandelt. Unabhängig davon, wieviel Linolsäure mit der Nahrung eingenommen wird, kann nur eine begrenzte Menge nach Umwandlung als GLS dem Körper zur Verfügung gestellt werden. GLS wird im Körper gebraucht, um Prostaglandine herzustellen, die lebenswichtig sind für Zellwachstum und Zellregeneration, für die Regulierung des Cholesterins und des Blutdrucks sowie die Intaktheit der Blutplättchen, für die Erhaltung einer gesunden Haut, zur Verhinderung von Entzündungen und Autoimmunerkrankungen und auch für Erhaltung von geistigen Funktionen.Nachtkerzenöl enthält eine höhere Konzentration von EFS als jedes andere bekannte pflanzliche Öl, und zudem noch die wertvolle GLS (9%), welche kein anderes bekanntes Öl enthält. Dadurch ermöglicht das Nachtkerzenöl, die Nachfuhr und Umwandlung von Linolsäure zu umgehen, welche den kritischen Punkt im biochemischen Ablauf darstellt, indem dem Körper direkt GLS zugeführt wird. Nachtkerzenöl hat beim Menschen bisher schon folgende Ergebnisse gezeigt: Gewichtsverlust bei etwa der Hälfte von übergewichtigen Personen, Verbesserung von konstitutionellen oder Kontaktekzemen, Verminderung von Alkoholsucht und Alkoholentzugssymptomen, Milderung von Menstruationsbeschwerden, Besserung bei 2/3 der überaktiven Kinder, Besserung der Symptome von etwa 1/3 der Multiple Sklerose Patienten, Verminderung von geistiger Übererregtheit, z. B. bei Schizophrenie."Zu den wichtigsten Fettsäuren für den menschlichen Organismus gehört die pflanzliche Gammalinolensäure sowie die Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure, die beide in Seefischöl enthalten sind. Diese essentiellen Fettsäuren bilden im Körper Vorstufen der körpereigenen, hormonähnlichen Prostaglandine, die für die Steuerung zahlreicher Körperfunktionen verantwortlich sind.Gammalinolensäure (GLA) ist - außer in der Muttermilch - nur in wenigen Nahrungsmitteln vorhanden. Wir können Linolsäure, die wir mit der Nahrung aufnehmen, zum Teil in GLA umwandeln, aber nicht ausreichend. So sind wir auf eine Extra Zufuhr von GLA angewiesen. Die besten natürlichen Quellen hierfür sind die Samen von Nachtkerzen, die Kerne von schwarzen Johannisbeeren (Cassis) sowie das Öl, das aus Borretsch gewonnen werden kann.Am bekanntesten ist das Nachtkerzenöl und seine Wirkungen sind, vor allem dank der hervorragenden Forschungsarbeiten des englischen Forschers Dr. Horrobin, auch am besten erforscht und dokumentiert. Dr. Horrobin hat Studien vorgelegt, aus denen hervorgeht, daß GLA bei prämenstruellem Syndrom, Depression, Hautkrankheiten wie Neurodermitis und atopisches Ekzem des Kindes, Sicca-Syndrom (trockenen Augen) und dem verwandten Sjögren Syndrom eine der wirksamsten Behandlungen darstellt.Nachtkerzenöl hat nach den Erfahrungen von Dr. Horrobin und anderen auch einen hohen therapeutischen Wert bei Allergien und Krankheiten des Immunsystems, bei Bluthochdruck und erhöhtem Cholesterinspiegel, Alkoholismus, Neuropathien, rheumatoider Arthritis sowie Autoimmunkrankheiten. Viele Mütter schätzen Nachtkerzenöl, weil es eine einfache und probate Hilfe für übernervöse, hyperaktive Kinder sein kann.Die günstige Wirkung von Seefischölen, insbesondere Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) auf den gesamten menschlichen Organismus ist mittlerweile allgemein anerkannt. Auch diese Fettsäuren bilden im Organismus die Vorstufen bestimmter Prostaglandine.Dr. Atkins, der bekannte amerikanische Ernährungsforscher, behandelt seine Patienten mit EPA/DHA unterstützend bei Krebs, rheumatoider Arthritis, Allergien und multipler Sklerose, vor allem aber als einen Nährstoff, der Blutdruck und Cholesterinspiegel sowie erhöhte Triglyzeridspiegel wirksam senken kann.Er schreibt darüber:"EPA wirkt so hervorragend, daß sie das einträgliche Geschäft mit den blutdruckund den lipidsenkenden Medikamenten zunichte machen könnte. Das beweisen jüngste Untersuchungen. Der Erfolg hängt davon ab, daß man die richtige Dosis gibt. In einer der neueren Studien wurde über eine bisher noch nie mit Nährstoffen erreichte mittlere Cholesterinsenkung von 370 auf 204 Milligrammprozent (mg%) berichtet. Allerdings wurden die Patienten mit Tagesdosen von 60 Gramm (das entspricht 60 Kapseln) behandelt. Dies bedeutet, daß man einen umso niedrigeren Cholesterinspiegel erreichen kann, je mehr Fischölkapseln man zu schlucken bereit ist."
Ähnliche Begriffe
  • Derzeit sind keine ähnlichen Begriffe vorhanden.
Zurück zur Liste