Lexikon






Erdrauch

Fumaria officinalis LINNÉ, umgangssprachliche Namen:
Feldraute
Finsterkraut
Grindkraut
Krätzekraut
Erdgalle
Brutkraut
Ful Gret
Taubenkerbel
Sperrmäuler
Katzekirwel
Fenchelkraut
Wille Rute
Butterbrötla
Taubenkropf

Der zu den Erdrauchgewächsen zählende Gemeine Erdrauch ist eine 30 cm hohe kahle, einjährige, blaugrünbereifte, ein- oder mehrstengelige Pflanze. Der etwas gerillte Stengel ist aufrecht, jedoch schwach und fast klimmend. Die Blattspreite der wechselständigen, gestielten Laubblätter ist doppelt gefiedert und hat 2-3 mm breite Zipfel. Die Blüten sind in mehreren 10- bis 50blütigen, blattachselständigen Trauben angeordnet, die den Blättern gegenüberstehen. Die Kelchblätter sind 2-3 mm lang, eiförmig-lanzettlich und gezähnt. Sie sind um ein Drittel kleiner als die Krone (ohne Sporn). Die 4 Kronblätter stehen in zwei Kreisen. Das eine der beiden äußeren, purpurroten, an der Spitze dunkelroten bis schwarzen Kronblätter, hat einen kurzen, stumpfen Sporn. Die inneren Kronblätter sind an der Spitze verwachsen und genauso gefärbt wie die äußeren. Das eine der beiden dreiteiligen Staubblätter ragt bis zum Sporn, wo es Nektar absondert, um Insekten zur Bestäubung anzulocken. Oft erfolgt aber auch Selbstbestäubung. Aus dem aus zwei Fruchtblättern entstandenen Fruchtknoten, wird ein kugeliges, 2-3 mm breites Nüßchen.

Blütezeit: April bis Oktober
Sammelgut: Kraut
Sammelzeit: Mai bis August

Herkunft: Europa, Asien
Standort: Äcker, Schuttplätze, Gartenland, Mauern, Straßenränder, Weingärten

Wirkung: Für Erdrauchkraut sind leichte spasmolytische (krampflösende) Effekte im oberen Verdauungstrakt, insbesondere im Bereich der Gallenwege, erwiesen. Ebenso wirkt die Droge harntreibend. Der Droge zugeschriebene schwach diuretische (harntreibend) oder laxierende (abführend) Wirkungen sind nicht hinreichend belegt.

Anwendungsgebiete: krampfartige Beschwerden im Bereich der Gallenblase und der Gallenwege sowie des Magen-Darm-Traktes.

Dosierung: Soweit nicht anders verordnet: mittlere Tagesdosis: 6 g Droge; Zubereitungen entsprechend.

Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge und deren galenische Zubereitung zum Einnehmen.

Wirkstoff/Droge: Verschiedene Benzylisochinolalkaloide mit dem Hauptalkaloid Protopin, daneben Aminosäuren, Bitterstoffe und Flavanoide.

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