Lexikon
Colon-Hydrotherapie
Die Colon-Hydro-Therapie ist eine moderne, tiefgreifende Methode des Darmbades. Probleme, die mit der Verdauung zusammenhängen, kommen aus naheliegenden Gründen nur selten zur Sprache, und im allgemeinen ist einem Patienten nichts ungemütlicher als der Gedanke an Klistierspritzen, Einläufe und derlei wässerige Manipulationen, die er womöglich noch aus frühkindlichen Erlebnissen in Erinnerung hat. Bei einer Fastenkur, bei der der gesamte Verdauungstrakt stillgelegt wird, ist mancher auf das "anrüchige Thema" noch am ehesten ansprechbar und nachher froh, dem Vorschlag zu einer gründlichen Darmreinigung zugestimmt zu haben.
Dickdarmspülungen waren schon im Altertum üblich, um bei Stuhlverstopfung sofortige Abhilfe zu schaffen. Das Verfahren hat sich bis heute kaum geändert, nur ist es mit moderner Technik wirksamer geworden und völlig frei von unangenehmen Begleitumständen. Der Patient liegt entspannt und zugedeckt auf dem Rücken. In seiner Analöffnung steckt ein kurzes, steriles Einmalrohr, das für Zulauf und Ablauf mit zwei ebenfalls sterilen Einmalschläuchen verbunden ist. Die Spülung beginnt bei gelindem Druck mit warmem Wasser, dessen Temperatur zwischen 25 °C und 41 °C verändert werden kann. So spürt der Patient, wie es in seinem Innern zu arbeiten beginnt, und sein Darm einem angenehm warmen Bad ausgesetzt wird.
Warmes Wasser lockert die Darmmuskulatur. Dadurch entsteht Bewegung, die Blähungen mobilisiert und verklebte oder eingetrocknete Fäkalreste von den Darmwänden löst. Sie werden angesaugt und fließen durchs Ablaufrohr in den Auslauf. Auf diesem Weg passieren sie ein beleuchtetes Fenster im Therapiegerät, damit der Patient den Behandlungserfolg beobachten kann. Das Ganze ist als luftdicht abgeschlossenes System angelegt, das jede Geruchsbelästigung ausschließt.
Es ist empfehlenswert, diese Therapie mit einer mehrwöchigen Fastenkur zu verbinden. Im allgemeinen sind acht bis zehn Behandlungen nötig, um einen jahrzehntelang mit Schadstoffen überfluteten Darm zu sanieren.