Lexikon
Chinarindenbaum
Cinchona pubescens VAHL. Die Chinarinde ist ein dicht belaubter Baum, der bis zu 25 m hoch werden kann. Junge Zweige sindweichhaarig und haben eine helle Rinde. Die Rinde älterer Teile ist rotbraun und von rissiger Borke bedeckt. Rindensaft ist rötlich verfärbt. Die gegenständigen Blätter sind dünn und ganzrandig.Auf der Oberseite glänzen sie dunkelgrün, die Unterseite ist matt und manchmal rötlich. Der Kelchder Blüten ist becherförmig, fünfzipfelig und purpurfarbig. Die röhrige Krone besitzt 5 weichhaarigeZipfel, die tellerförmig ausgebreitet sind. Die Frucht ist eine längliche, beiderseits zugespitzteKapsel. Die Samen sind sehr klein, bräunlich, flach und haben einen breiten Saum.
Herkunft: Osthänge der Anden; Indonesien, tropisches Afrika
Wirkung: Die Droge wirkt Magensaft- und Speichelsekretion fördernd.
Nebenwirkung:
Gelegentlich können nach Einnahme von chininhaltigen Arzneimitteln Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautallergien oder Fieber auftreten. In seltenen Fällen ist eine erhöhte Blutungsneigung durch Verminderung der Blutplättchen zu beobachten (Thrombozytopenie).
In diesen Fällen ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Eine Sensibilisierung gegen Chinin oder Chinidin ist möglich.
Anwendungsgebiete:
Appetitlosigkeit, dyspeptische (Verdauungs-) Beschwerden wie Blähungen undVöllegefühl.
Dosierung:
Soweit nicht anders verordnet: Tagesdosis: 1 bis 3 g Droge; 0,6 bis 3 g Chinafluidextraktmit 4 bis 5% Gesamtalkaloiden; 0,15 bis 0,6 g Chinaextrakt mit 15 bis 20% Gesamtalkaloiden; Zubereitungen mit entsprechendem Bitterwert.
Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge sowie andere, bitterschmeckende galenische Zubereitungen zum Einnehmen.
Gegenanzeigen:
Schwangerschaft; Überempfindlichkeit gegen Cinchona-Alkaloide wie Chinin oder Chinidin.
Wirkstoff/Droge:
Chinarinde, bestehend aus der getrockneten Rinde sowie Zubereitungen aus Chinarinde in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält Alkaloide und andere Bitterstoffe.