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Blei

Plumbum, chemisches Zeichen Pb. Giftiges Schwermetall. Die deutsche Industrie verbraucht jährlich 350.000 t Blei, die Hälfte davon für Akkumulatoren. Kraftfahrzeuge sind die wichtigste Quelle für die Luftverschmutzung mit Blei (2.000 t 1989), wobei hier eine deutlich sinkende Tendenz durch die Einführung des bleifreien Benzins besteht. 7% der landwirtschaftlichen Nutzflche sollen mit Blei verseucht sein.

Die tägliche Bleiaufnahme in den Industriestaaten wird mit 0,1-0,4 mg pro Tag angegeben, in industriellen Gebieten muß mit 0,3-0,5 mg pro Tag gerechnet werden.

Die WHO hat empfohlen, daß die wöchentliche Aufnahme von Blei 3,0 mg nicht überschreiten soll.

70-80% des Bleis werden mit der Nahrung aufgenommen. Hierbei ist besonders das Trinkwasser wichtig, das laut Trinkwasserverordnung nicht mehr als 40 µm Blei pro Liter enthalten darf. Wird dieser Wert erreicht, bedeutet das für Säuglinge und Kleinkinder, daß der Grenzwert bereits erreicht wird. Hinzu kommt aber noch die Bleiaufnahme aus der Luft.

Problematisch sind vor allem Häuser und Wohnungen, in denen es noch Bleirohre gibt. Bei Standwasser (z. B. morgens, wenn nachts kein Wasser geflossen ist), werden Werte von 400 µm Blei pro Liter erreicht, im Fließwasser immer noch 100 µm Blei pro Liter.

Die akute Bleivergiftung ist selten. Wichtiger ist die schleichende Vergiftung durch Aufnahme kleinerer Mengen. Blei wird in Knochen, Zähnen und Haaren gespeichert. Die Bleikrankheit äußert sich in Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, schmerzhaften Koliken, Blässe der Haut, Anämie, Muskelschwäche sowie im Bleisaum (Verfärbung) am Zahnfleischrand.

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