Lexikon






Baunscheidt

Carl, 1809-1873, wurde als Sohn eines Gutsbesitzers in der Nähe von Hagen/Westfalen geboren. Nach einer kaufmännischen Lehre und einer Zeit als Gewerbelehrer nannte er sich Mechanikus und widmete sich kleineren Erfindungen, so eines Visiers für Gewehre oder einer Pumpe, mit der Muttermilch abgesaugt werden konnte.

Der geschäftliche Durchbruch gelang ihm mit der Erfindung des Lebensweckers, den er zunächst "Mücke" nannte. Die Erfindung ist auf ein Erlebnis in seiner Gartenlaube zurückzuführen, als eine Mücke ihm in die schmerzhafte, gichtige Hand stach und er kurz darauf von seinen Schmerzen befreit war.

Er entschloß sich, eine künstliche Mücke zu bauen. Neben dem Baunscheidtiergerät war dafür noch ein Mückengift notwendig, das er in Form eines Öles erfand.

Das Rezept dieses Öles hat Baunscheidt nie verraten. Offensichtlich war jedoch Crotonöl enthalten, ein Drastikum, von dem man heute weiß, daß es als Kokarzinogen wirkt.

Tatsächlich ist eine stark reizende Wirkung des Öles für die gute Wirkung des Baunscheidtismus wichtig und erforderlich.

Seine künstliche Mücke entwickelte sich zu einer Volksheilweise. Es gab sogar eine Zeitschrift mit Namen Mücke. Die dankbaren Patienten nannten die Mücke Lebenswecker.

Mit dem Baunscheidtiergerät und dem Baunscheidtieröl wurde Baunscheidt so wohlhabend, daß er große Ländereien und das Schloß Dottendorf bei Bonn kaufen konnte.

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