Lexikon






Atemtherapie

Sie basiert auf der uralten Erkenntnis, daß der Mensch innerhalb kürzester Zeit sterben muß, wenn er vom Atem abgeschnitten wird. Deshalb haben die alten Chinesen bereits gesagt, daß ein Teil der Lebensenergie Chi, durch die Atmung in den Körper gelangt. Auch bei Betrachtung der zentralen Lage der Atemwege kommt man zur Beobachtung der vielfältigen Wirkungen einer richtigen Atmung.

In erster Linie wird dadurch die Herzfrequenz beeinflußt, die wiederum Einfluß auf das Vegetativum auzuüben vermag.

Das Blut wird besser mit Sauerstoff gesättigt, daher bessere Gehirnleistungen (Konzentration, Erinnerungsvermögen). Müdigkeit läßt nach. Durch die Förderung des venösen Rückstroms kommt es allgemein zu einer besseren Organdurchblutung.

Der Reiz des Zwerchfells auf die Verdauungsorgane führt zu deren Aktivierung und vermeidet Obstipation. Die Stoffwechselleistung der Leber wird gefördert. Das ermöglicht eine bessere Funktion der davon abhängigen Organe.

Nicht zuletzt wird auch einer Pneumonie bei Bettlägrigen vorgebeugt.

Erreicht wird das durch eine gezielte Anwendung der Atmung. Dafür haben sich im Laufe der Zeit viele Systeme entwickelt. Am wichtigsten scheint aber die regelmäßige Anwendung. Gerade die einfachsten Atemübungen sind in der Praxis am aussichtsreichsten. Dabei wird durch die Nase ein-, durch den Mund oder Nase (besser) ausgeatmet. Wichtig ist dabei, daß ein gleichmäßiger Rhythmus erzielt wird. Dabei soll der Patient einen Dreierrhythmus erlernen:

1. Einatmen
2. Atempause
3. Ausatmen

Jede der drei Phasen soll gleich lang sein. Man bginnt mit fünf Sekunden und strebt zehn an. Diese Atemtechnik eignet sich auch zur Anwendung bei der Inhalationstherapie.

Die Atmung selbst soll zunächst eine Erweiterung des Bauchraumes herbeiführen. Dazu legt der Patient, solange er noch ungeübt ist, zur Kontrolle seine Hand auf den Bauch. Dann hebt sich die Brust und zuletzt die Schultern. Bei der Ausatmung wird umgekehrt verfahren.

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