Lexikon






Anthrachinone

Als weitere Gruppe der Phenole lassen sich in einigen Pflanzen Anthrachinonglykoside nachweisen. Die Moleküle sind aus einem Zucker und einem Ringsystem, das zwei Phenolringe beinhaltet, aufgebaut. Entscheidend für die Wirkung als Abführmittel sind die beiden Hydroxylgruppen der Phenole.

Anthrachinonglykoside werden unverändert bis ins Kolon transportiert und dort durch die Bakterien in Anthrachinone und Zucker gespalten. Erst jetzt entfalten die Verbindungen ihre Wirkung. Es kommt zu einer erhöhten Darmperistaltik, einer vermehrten Schleimsekretion und zu einer verminderten Resorption. Durchfallähnliche Stühle mit oft kolikartigen Schmerzen folgen 8-12 Stunden nach einer Anthrachinon-Gabe. Durch längere Anwendung kann eine Entzündung der Darmschleimhaut oder Leber- und Nierenschädigungen hervorgerufen werden. Eine Behandlung der Obstipation mit diesen Drogen scheidet daher aus.

Anthrachinone
oben: Rhein-Glykosid aus Rhabarber, unten Ruberythrinsäure aus Färberkrapp
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