Gewalt gegen Kinder - eine verlogene Debatte

3.3.14

Gewalt ist furchtbar, egal ob gegen Kinder, Frauen, Männer, Alte oder Junge.

Es gibt drei Arten von Gewalt gegen Kinder:

  • die sexuelle, die sogar schon im Anschauen von Bildern besteht, obwohl vom "Gucker" keinerlei Gewalt ausgeübt wird. Man geht davon aus, dass er die Bilder nur schauen kann, weil jemand anders Gewalt über besonders Schutzbedürftige ausgeübt hat. Ob das so war, wird nicht geprüft, aber alle sind sich einig, dass diese Gewalt die verwerflichste von allen ist. Wer diesen Vorwurf erleidet, ist der sozialen Ächtung ausgesetzt - ob der Vorwurf zutrifft oder nicht. Dies dürfte die seltenste Form der Gewalt sein.

    Aber damit fertig zu werden, ist für Betroffene häufig besonders schwierig, weil es immer noch viele Eltern gibt, die ihren Kindern sagen, dass sie sich "da unten" nicht anfassen dürfen. Ein sexuell vergewaltigtes Kind kann sich so oft mit seinem Problem nicht an seine Eltern wenden.

  • die körperlich-seelische Gewalt ist bei weitem viel häufiger. "Ein Klapps hat noch keinem geschadet", Einsperren im dunklen Keller oder kräftige Gewalt. Eltern sind mit der Erziehung oft überfordert, weil sie nicht wissen, wie das geht oder weil sie sich keine Zeit dafür nehmen. Kinder müssen viel lernen. Deshalb muss man ihnen alles erklären, altersgerecht, statt es einfach zu verbieten. Ein Verbot hat noch nie ein Problem gelöst. Probleme werden nur durch Einsicht gelöst, nicht durch Gewalt.

  • die dritte Art von Gewalt ist die häufigste und von der Gesellschaft allgemein akzeptierte: das Wegsperren von Kindern in Kitas und die Schule. Fragt denn jemand die Kinder, ob sie das wollen? Nein, das Gesetz sieht die Schulpflicht ausdrücklich vor. Eine Pflicht ist aber immer auch Zwang. Zwang ist nichts anderes als Gewalt.

    Aber diese Art von Gewalt erscheint uns so normal, dass niemand dagegen aufbegehrt außer einigen Religiösen, die ihre Kinder vor dem Sexualkundeunterricht beschützen wollen.

    Trotzdem leiten sich aus dieser "normalen" Gewalt die anderen Gewalten ab. In unserer Gesellschaft lernt man, dass man ein Kind gar nicht respektieren muss. Wenn es etwas nicht will, wird es eben dazu gezwungen.

    Niemand hinterfragt die verschulende Gewalt. Gewalt ist immer verkehrt, aber sie wird in unserer Gesellschaft mit Hilfe des Gesetzes täglich millionenfach ausgeübt und die armen Kinder können sich nicht wehren. Zur Not werden sie von der Polizei eingefangen und in der Schule vorgeführt.

    In so fern haben die Lehrer also Recht: in der Schule lernt man fürs Leben, aber leider für eins, wie es nicht sein sollte. Ein Leben, in dem man mit der Gewalt aufwächst und sie deshalb für völlig normal hält.

    Kinder wollen immer lernen, aber nicht unbedingt das, was man ihnen aufzwingt. Das sollte unsere Gesellschaft auch mal lernen, wenn sie Gewalt verhindern will.