Der Unsinn der "evidenzbasierten" Medizin

26.4.14
Die Schulmedizin hat sich schon immer gern hinter Fremdwörtern versteckt

Was ist denn eigentlich "Evidenz"?

Der Duden online gibt Auskunft: (Medizin, Pharmazie) empirisch erbrachter Nachweis der Wirksamkeit eines Präparats, einer Therapieform o. Ä.

Und was heißt jetzt empirisch?

Duden online: aus der Erfahrung, Beobachtung, auf dem Wege der Empirie gewonnen, auf ihr beruhend.

Das wäre dann die Erfahrungsheilkunde, die erfahrene Ärzte und Heilpraktiker betreiben.

Doch das ist es nicht, denn die Schulmedizin möchte ja gern eine exakte Wissenschaft sein. Sie tut so als könnte sie uns normen. Das klappt aber schon bei Autos nicht, wie man bei Unfalltests sieht. Man normiert zwar die Bedingungen, in der Realität passieren aber auch Unfälle, die nicht in die Norm passen.

Jeder Mensch weiß aus Erfahrung, dass alle Menschen unterschiedlich sind. Da gibt es Großwüchsige, Kleinwüchsige, Dicke und Dünne, Menschen mit angeborenen Krankheiten und mit erworbenen.

Wer schon einmal an einem Hotelfrühstück teilgenommen hat, weiß auch - aus Erfahrung - dass sich Menschen sehr unterschiedlich ernähren.

Wo soll mann da eine Norm setzen? Eine Norm gibt es schlichtweg bei lebenden Wesen nicht, eventuell mit Ausnahme von Labormäusen, die speziell gezüchtet werden und unter kontrollierten Bedingungen gehalten werden.

Trotzdem tut die Schulmedizin so als sei das ganz einfach. Man gibt Studien in Auftrag und versucht, bestimmte Faktoren herauszurechnen. Aber das kann nicht funktionieren, weil der menschliche Organismus zu komplex ist.

Schon im Mutterleib sind wir alle verschiedenen Bedingungen ausgesetzt. Bis wir einmal groß sind und dann in eine Studie für die Evidenz aufgenommen werden. Dann gibt es so viele unterschiedliche Bedingungen, dass man aus einer Studie kaum nutzbares Material erhält.

Studien können vielleicht zeigen, ob die Mehrzahl der Menschen von einer Substanz getötet wird, oder eben nicht. Wenn man nicht davon getötet wird, ist vielleicht schon die Studie ein Plazebo, denn auch durch eine Studie bekommt man Zuwendung. Zuwendung ist eine der wichtigsten Tätigkeiten eines Arztes oder Heilpraktikers.

Fragen sollte man sich auch, wer die Studien in Auftrag gegeben hat, auf der die "evidenzbasierte" Medizin beruht. Meist sind das Pharmafirmen, die natürlichen Zwillinge der Schulmedizin.

Und was erwarten die, wenn sie für viel Geld Studien in Auftrag geben: eben, ein Ergebnis, das ihnen gefällt.

Auf diesem brüchigen Fundament baut sich die Schulmedizin dann ihre "Evidenz" statt auf Erfahrung zu bauen.

Mit Erfahrung kann man einiges erkennen, sich aber auch irren. Wirkliche Sicherheit im Leben gibt es nicht außer dem Tod. Bis die "evidenzbasierte" Medizin die Erfahrung aus Jahrhunderten gewonnen hat, werden wir immer noch Jahrzehnte warten müssen oder länger.

Die Schulmedizin gibt Heilsversprechen, die sie nicht einhalten kann. Das tut sie, seit sie gegründet wurde und aus einem guten Grund: zur Profitmaximierung.