Lexikon






Hämorrhoiden

Dieses aus dem Griechischen kommende Fremdwort bedeutet zunächst nichts anderes als "mit Blut gefüllte Adern", die in der Schleimhaut des unteren Enddarmabschnittes ein dichtes Gefäßpolster bilden und als Schwellkörper dienen. Zusammen mit dem inneren und dem äußeren Schließmuskel hat dieses Gefäßgeflecht die Aufgabe, den Darm nach außen hin abzudichten.

Dieses Gefäßpolster liegt etwa 3-4 cm oberhalb des Afters im Analkanal und ist für den Arzt mit dem Finger normalerweise nicht tastbar. Von einem Krankheitsbild Hämorrhoiden sprechen wir erst dann, wenn sich in dem erwähnten Gefäßpolster Stauungen, übermäßige Erweiterungen kleiner Blutgefäße und Gefäßknoten gebildet haben und dadurch das einfließende Blut nicht mehr ungestört abfließen kann. Vereinfacht könnte man Hämorrhoiden als Schwellkörper bezeichnen.


Überprüfen Sie Ihren Speisezettel

Sehr empfehlenswert ist ein Frühstück mit Frischkornmüsli und Vollkornbrot.

Rohkostsalate aller Art sollten täglich mindestens einmal auf dem Tisch stehen. Auch Milchprodukte wie Buttermilch, Quark, Joghurt und Käse sollten zu Ihren bevorzugten Lebensmitteln gehören.

Zum Nachtisch und zwischen durch sollten Sie viel frisches Obst genießen und dafür auf Süßigkeiten, Sahnetorten und Kuchen weitgehend verzichten.

Sorgen Sie täglich für ausreichende Trinkmengen (2-3 Liter Mineralwasser, Früchte- oder Kräutertees), den Genuß von Alkohol und Kaffee sollten Sie jedoch einschränken.

Auch stopfende Nahrungs- und Genußmittel wie Rotwein, Schokolade, Cola, Kakao und schwarzen Tee sollten Sie meiden. Bevorzugen Sie Vollkornprodukte statt Weißbrot und Brötchen.

Stark blähende Speisen wie Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Kohl usw. sollten Sie nur selten genießen.


Achten Sie auf die richtige Hygiene

Hygiene beginnt schon bei der Auswahl der Unterwäsche. Merken Sie sich diese Faustregel: Nur 100%ige Baumwolle ist 100%ig richtig für Sie. Die richtige Analhygiene trägt dazu bei, Beschwerden wie Schmerzen, Brennen und Juckreiz zu lindern. Deshalb sollten Sie den Analbereich nach jedem Stuhlgang vorsichtig mit lauwarmem Wasser säubern. Benutzen Sie dazu entweder einen Einmalwaschlappen, einen dicken Wattebausch oder extra weiches Toilettenpapier. Verzichten sie auf normale Seife, deren Parfümzusätze und Alkaligehalt die zarte Haut rund um den After nur noch zusätzlich reizen würden. Auch ein Sitzbad in lauwarmem Wasser (ohne Seife, eventuell mit Kamille-Zusatz) ist nach dem Stuhlgang empfehlenswert.

Bei starken Schmerzen oder unerträglichem Juckreiz bringt ein eiskaltes Abduschen des Analbereichs häufig vorübergehende Linderung. Für das anschließenden Abtrocknen gilt die Regel: nicht rubbeln, nicht reiben, nur vorsichtig trockentupfen!


Regelmäßige Verdauung ist wichtig

Viele Menschen leiden unter Verdauungsbeschwerden. Vermeiden sie die Einnahme von Abführmitteln. Sie reizen den Darm und führen auf die Dauer zu immer stärkeren Beschwerden. Mit viel Bewegung, einer konsequenten Umstellung der Ernährung und ein bißchen Geduld werden Sie es schaffen, auf ganz natürliche Weise eine regelmäßige Verdauung zu erzielen. Mit einer flüssigkeits- und faserreichen Ernährung wird es Ihnen gelingen, einen regelmäßigen Stuhlgang zu bekommen.


Es ist nicht erforderlich, den Stuhlgang täglich zu erzwingen.

Dagegen sollte man auftretenden Stuhldrang auch beim spannendsten Fernsehfilm, bei wichtigen Besprechungen oder auf langen Autofahrten nicht unterdrücken, sondern nach Möglichkeit die nächste Toilette aufsuchen.

Je länger der Stuhl im Darm verbleibt, desto fester wird er und um so schmerzhafter ist die Darmentleerung. Durch starkes Pressen und vor allem durch das sogenannte Nachpressen bei zu festem Stuhl ist die Verletzungs- und Blutungsgefahr der Hämorrhoidalgefäße zudem vergrößert.


Schluß mit der Bequemlichkeit!

Autositz, Fernsehsessel und Bürostuhl sind wahre Förderer von Hämorrhoidalbeschwerden. Bequemlichkeit ist aller Leiden Anfang. Hämorrhoiden muß man Beine machen. Laufen, Wandern, Gymnastik, Schwimmen oder Radfahren sind ein guter körperlicher Ausgleich. Joggen, Tennis und Hüpfen dagegen nicht, da hier der Beckenboden übermäßig belastet wird und das Leiden dadurch zunehmen kann.

Benutzen Sie die Treppe statt des Liftes, erledigen Sie kleine Besorgungen zu Fuß und nicht mit dem Auto. Verschaffen Sie sich zwischendurch soviel Bewegung wie möglich.

Selbst im Sitzen können Sie trainieren: Pressen Sie den Schließmuskel fest zusammen, als ob Sie den Stuhlgang unbedingt verhindern wollten. Zählen Sie dabei bis 10, und lassen Sie den Schließmuskel danach wieder locker.

Wiederholen Sie diese Übung 30- bis 40mal, wenn möglich, mehrmals täglich. Am Schreibtisch, hinterm Steuer oder beim Fernsehen können sie dieses Schließmuskeltraining völlig unauffällig durchführen. Der Erfolg stellt sich allerdings erst nach Wochen ein, deshalb ist ein regelmäßiges Langzeittraining wichtig.

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