Lexikon






Feinstaub

Der in der letzten Zeit vielfach diskutierte Feinstaub ist kein neues Phänomen, sondern existiert seit es die Erde gibt. Feinstäube entstehen auch in der Natur, wie vielen Menschen, die an Heuschnupfen leiden, schmerzlich bewußt ist. Nur ein Teil des Feinstaubes wird von Menschen gemacht.

Der Mensch hat deshalb natürliche Schutzmechanismen gegen Feinstaub entwickelt. Die Schleimhaut der Atemwege wird ständig feucht gehalten. Viele Partikel werden deshalb festgehalten. Die Flimmerhärchen in den Bronchien befördern diesen Staub heraus. Auch die "Popel" machen deutlich, daß die Reinigungsmechanismen effektiv sind.

Rauchen produziert große Mengen von Feinstaub. Zunächst wird dadurch die Tätigkeit der Flimmerhärchen angeregt und die Reinigungsleistung verstärkt. Das ist eine normale Anpassungsfunktion an die erhöhte Feinstaubmenge. Ist die Feinstaubmenge dauerhaft zu hoch, erlahmt diese Anpassungsfunktion und die Flimmerhärchen agieren ungeordnet oder werden gar gelähmt.

Dann hilft die nächste Stufe der Abwehr: man hustet den Schleim aus, der durch die Flimmerhärchen nicht mehr transportiert werden kann. Bleibt der Husten dauerhaft, kann die Lunge geschädigt werden.

Ein großer Risikofaktor ist eine zu geringe Trinkmenge, die häufig bei älteren Frauen zu beobachten ist. Wenn die Schleimhäute austrocknen, funktioniert die Reinigung nicht mehr.

In der Lunge hält der Körper eine dritte Abwehrstufe bereit: dort gibt es besonders viele Freßzellen, die den Feinstaub beseitigen können. Selbst wenn der Feinstaub in die Blutbahn gelangt, sind wir ihm nicht schutzlos ausgeliefert. Leber und Milz sorgen für eine Reinigung, so daß erst eine übermäßige Menge an Feinstaub über einen längeren Zeitraum zu Schäden im Körper führt.

Zahlen von Medizinstatistikern, nach denen wir rund zehn Monate unseres Lebens durch Feinstaub verlieren oder daß jährlich rund 65.000 Menschen daran sterben, sollte man keinen Glauben schenken. Wichtig ist vielmehr, wie wir auf den Feinstaub reagieren. Bei einer guten Abwehrleistung des Körpers ist die Wahrscheinlichkeit gering, in seiner Lebensdauer eingeschränkt zu werden, wenn die Feinstaubbelastung nicht übermäßig ist. In der Industrie ist die Feinstaubbelastung in den vergangenen Jahren durch Umweltschutzmaßnahmen wesentlich zurückgegangen.


Was wir tun können

  • Rauchen nicht mehr aus Gewohnheit, sondern für den Genuß (oder ganz aufhören). Zigarren sind wesentlich besser als Zigarretten, die auch viele chemische Beimischungen enthalten.
  • ausreichd trinken, also mindestens zwei Liter am Tag.
  • durch ausgewogene Ernährung die Abwehrkräfte stärken.
  • für eine gute Abwehrleistung des Körpers ist auch ausreichende Bewegung nötig.
  • regelmäßig querlüften ("Durchzug"), weil die Innenluft auch an vielbefahrenen Straßen meist wesentlich höher belastet ist als die Außenluft. Außerdem befinden wir uns wesentlich länger in geschlossenen Räumen als draußen. Noch besser ist eine Be- und Entlüftungsanlage mit guten Filtern.
  • den alten Staubsauger durch einen neuen mit wirksameren Feinstaubfiltern ersetzen.
  • beim Heimwerken Atemfilter benutzen, wenn Stäube entstehen.
Ähnliche Begriffe